gms | German Medical Science

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Der Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand: Einfluss von Leistungsbezug und Arbeitsbelastung

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Lisa Toczek - Technische Universität München (TUM), München, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 266

doi: 10.3205/24gmds710, urn:nbn:de:0183-24gmds7106

Published: September 6, 2024

© 2024 Toczek.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die demografische Veränderung führt nicht nur zu einer alternden Gesellschaft, sondern auch zu einer zunehmend älteren Erwerbsbevölkerung. Dies erhöht den politischen und ökonomischen Druck, ältere Personen länger im Erwerbsleben zu halten, insbesondere vor dem Hintergrund eines verstärkten Wunsches nach vorzeitigem Ruhestand. Eine potenzielle Einflussgröße hierbei ist der Bezug von Leistungen, der verschiedene finanzielle und soziale Aspekte umfasst. Aus diesem Grund wird der Einfluss des Leistungsbezugs auf den Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand analysiert und zudem der Einfluss erhöhter Arbeitsbelastungen betrachtet.

Methoden: Die Datenbasis dieser Studie beruht auf der „lidA – leben in der Arbeit“-Studie, einer in Deutschland durchgeführten prospektiven Kohortenstudie. Ziel der lidA-Studie ist es, Langzeiteffekte der Arbeit auf die Gesundheit und Erwerbsteilhabe der zwei Baby-Boomer-Jahrgänge von 1959 und 1965 zu untersuchen. Dabei wurden die Befragungsdaten mit den Registerdaten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) individuell verknüpft. Zwischen 1993 und 2011 konnten 1.189 Personen mit Leistungsbezug analysiert werden. Ein allgemeines lineares Modell (GLM) wurde verwendet, um den Einfluss von Leistungsbezug und Arbeitsbelastung auf den Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand zu untersuchen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass der Leistungsbezug einen signifikanten Einfluss auf den Wunsch, vorzeitig in Ruhestand zu gehen, hat. Personen, die mehr Leistungen beziehen, streben eher einen frühen Ruhestand an. Darüber hinaus hat eine erhöhte Arbeitsbelastung einen signifikanten Einfluss auf den Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand. Personen mit höherer Arbeitsbelastung wollen frühzeitig aus dem Erwerbsleben aussteigen. Des Weiteren zeigt sich ein Trend für eine Interaktion zwischen Arbeitsbelastung und Leistungsbezug, der jedoch nicht signifikant ist.

Diskussion: Die Ergebnisse legen nahe, dass sowohl der Leistungsbezug als auch die Arbeitsbelastung erhebliche Auswirkungen auf den Wunsch nach vorzeitigem Ruhestand haben. Dies unterstreicht die Relevanz, finanzielle und arbeitsbezogene Faktoren zu berücksichtigen, um die Erwerbskarrieren älterer Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verlängern.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.