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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Prävalenz von Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) bei Frauen in Subsahara Afrika: Ein systematischer Literaturreview

Meeting Abstract

  • Benjamin Belurovski - Technische Universität München (TUM), München, Germany
  • Sara Götzfried
  • Panna Shetty
  • Stefanie J. Klug - TUM School of Medicine and Health, Technische Universität München, München, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 1001

doi: 10.3205/24gmds585, urn:nbn:de:0183-24gmds5853

Published: September 6, 2024

© 2024 Belurovski et al.
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Text

Einleitung: Infektionen mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) sind kausal für die Entstehung eines Zervixkarzinoms. Über 90% aller Fälle treten in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen auf [1]. Insbesondere Frauen mit einer bestehenden HIV-Infektion haben ein erhöhtes Risiko, ein Zervixkarzinom zu entwickeln. Dieser systematische Literaturreview untersucht die Prävalenz von HPV-Infektionen bei Frauen mit normaler Zytologie in Subsahara Afrika. Zudem wird der Einfluss einer HIV-Infektion auf die HPV-Prävalenz untersucht und ein Vergleich zwischen Frauen mit und ohne HIV-Infektion durchgeführt. Zuletzt wird die typspezifische HPV-Prävalenz analysiert.

Methoden: Wir identifizierten in PubMed Kohorten-, Querschnitt-, und Fall-Kontrollstudien, die in englischer Sprache veröffentlicht wurden und Angaben zur HPV-Prävalenz bei Frauen mit normaler Zytologie enthielten. Für die Auswertung wurden die HPV-Prävalenzen aus den Publikationen extrahiert, gepoolte Schätzer berechnet und eine Stratifizierung anhand des HIV-Status vorgenommen. Außerdem wurde die typspezifische HPV-Prävalenz untersucht. Für die Beurteilung der Studienqualität wurde die Newcastle-Ottawa Skala (NOS) und eine modifizierte Form der NOS verwendet.

Ergebnisse: ????Insgesamt 24 Studien, durchgeführt in 13 Ländern südlich der Sahara, wurden eingeschlossen. Die HPV-Prävalenz variierte von 11,6% im Kongo bis zu 74,4% in Südafrika. Die Hochrisiko(HR)-HPV-Prävalenz reichte von 7,4% im Kongo bis zu 60% in Südafrika. Die am häufigsten vorkommenden HPV-Typen bei Frauen mit normaler Zytologie waren HPV16, 52, 18 und 35 in absteigender Reihenfolge. 13 Studien ermittelten HPV-Prävalenzen unter Berücksichtigung des HIV-Status. Während die HR-HPV-Prävalenz bei HIV-positiven Frauen zwischen 24,3% und 76,6% variierte, lag sie bei HIV-negativen Frauen zwischen 3,5% und 42%. Die häufigsten HPV-Typen bei HIV-positiven Frauen waren HPV58, 52, 35 und 16.

Schlussfolgerung: In Ländern südlich der Sahara sind hohe HPV- und HR-HPV-Prävalenzen zu beobachten, insbesondere bei Frauen mit einer HIV-Infektion. Um das Zervixkarzinom weltweit zu eliminieren empfiehlt die WHO 90% aller Mädchen bis zum 15. Lebensjahr vollständig gegen HPV zu impfen, 70% aller Frauen in ihrem Leben mindestens zweimal mit einem HPV-Test zu screenen sowie 90% aller auftretenden Fälle zu behandeln [2].

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Cohen PA, Jhingran A, Oaknin A, Denny L. Cervical cancer. Lancet. 2019;393(10167):169-82.
2.
World Health Organization. WHO guideline for screening and treatment of cervical pre-cancer lesions for cervical cancer prevention. Genf: World Health Organization; 30.04.2024.