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Erste Ergebnisse aus der Pilotstudie SIMRE zur Rehabilitation von Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung
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Published: | September 6, 2024 |
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Hintergrund: Inklusion und Teilhabe beziehen sich auch auf eine inklusive medizinische Versorgung (UN-BRK Art. 3c und Art. 25 b; SGB IX, Teil 1). Für Menschen mit geistiger und / oder Mehrfachbehinderung ist diese nicht ausreichend gegeben [1]. Die individuellen und spezifischen Bedarfe und erforderliche Rahmenbedingungen können im Gesundheitssystem nicht ausreichend adressiert werden [2], [3]. Im SIMRE-Projekt wird diese rehabilitative Versorgungslücke mit einem experimentellen Rehabilitationskonzept für Menschen mit geistiger und / oder Mehrfachbehinderung geschlossen und wissenschaftlich begleitet.
Ziel: Studienziel ist die Überprüfung der Machbarkeit einer aufsuchenden Rehabilitation von Menschen mit geistiger und / oder mehrfacher Behinderung durch ein interprofessionelles Rehabilitationsteam.
Methoden: In diesem prospektiven Pilotprojekt erhalten die teilnehmenden Menschen mit geistiger und / oder mehrfacher Behinderung individualisierte, sozialraumorientierte medizinische rehabilitative Maßnahmen über 4 bis 6 Wochen. Bewertet werden diese Maßnahmen anhand eines Fragebogens zur Lebensqualität und zu Therapieerfolgen, welcher für dieses Projekt entwickelt wurde und zu drei Messzeitpunkten (T0, T1, T2) ausgefüllt wird. Zusätzlich wird zur Bewertung der Alltagsfunktionen zu zwei Messzeitpunkten (T0, T1) der Barthelindex [4] erhoben.
Ergebnisse: Es werden erste quantitative Ergebnisse zu Lebensqualität und Therapieerfolgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgestellt.
Diskussion: Das sozialraumorientierte Rehabilitationskonzept ermöglicht es auf die heterogenen Bedürfnisse der Menschen mit geistiger und / oder mehrfacher Behinderung individuell einzugehen. Die Teilnehmenden können rehabilitationsmedizinisch beim Erreichen von ihren Teilhabezielen unterstützt werden.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.
Literatur
- 1.
- Egen C, Beyer J. Rehabilitative Versorgungslücken in Deutschland. Eine kritische Bestandsaufnahme für den Bereich der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung. Das Krankenhaus. 2022;9: 761-771.
- 2.
- Wetzel LD, Rathmann K. Inanspruchnahme und wahrgenommenen Barrieren des Gesundheitswesens bei Menschen mit Behinderung in Deutschland: Ergebnisse des GEDA 2014/2015-EHIS-Survey. Prävention und Gesundheitsförderung. 2020;15:332-339.
- 3.
- Seidel M. Medizinische Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger und schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB). 2021 [aufgerufen am 12.07.2022]. Verfügbar unter: https://www.mags.nrw/system/files/media/document/file/prof._dr._seidel_mzeb.pdf
- 4.
- Mathes T, Pieper D, Jaschinski T, et al. Instrumente zur Erfassung des individuellen Pflegebedarfs. Köln: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI); 2017. (Schriftenreihe Health Technology Assessment; 134). DOI: 10.3205/hta000130L