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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines Hochschulischen Gesundheitsmanagements

Meeting Abstract

  • Lisa Paulsen - Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, Heidelberg, Germany
  • Loreen Philipps
  • Chiara Dold - Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, Heidelberg, Germany
  • Jens Bucksch - Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, Heidelberg, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 35

doi: 10.3205/24gmds273, urn:nbn:de:0183-24gmds2731

Published: September 6, 2024

© 2024 Paulsen et al.
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Text

Hintergrund: Veränderungsprozesse an deutschen Hochschulen, wie die Wettbewerbsorientierung um Studierende und Mitarbeitende, erfordern verstärkte Investitionen in gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen von Arbeit und Studium [1]. Ein Trend geht in Richtung eines übergeordneten Hochschulischen Gesundheitsmanagements (HGM), das die Entwicklung hin zu einem gesundheitsfördernden Setting Hochschule unterstützen soll [1], [2]. Konzeptionelle Überlegungen legen zwar vielversprechende Erfolgsfaktoren für ein HGM vor [1], [2], [3], [4], jedoch fehlt es an empirischen Untersuchungen. Ziel der vorliegenden qualitativen Studie ist es daher, Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs aus Sicht von Expert:innen zu identifizieren.

Methoden: Es wurden 26 hochschulinterne und –externe Expert:innen in leitfadengestützten Interviews zu Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs befragt. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an die qualitative inhaltlich-strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz [5] mittels der Software MAXQDA 2020.

Ergebnisse: Es konnten acht sowohl förderliche als auch hinderliche Faktoren bei der Implementierung eines HGMs identifiziert werden: Hochschulleitung, Gesundheit als Thema an Hochschulen, Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch, Struktur(aufbau), Zielgruppen, finanzielle Ressourcen, Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Hochschulgesetze der Länder. Darüber hinaus spielten einzelne Förderfaktoren (z. B. Orientierung an Richtlinien zur gesunden Hochschule) sowie einzelne Barrieren (z. B. mangelnde Zeit) eine Rolle.

Fazit: Die identifizierten Förderfaktoren und Barrieren können Hochschulen helfen, ein HGM einzuführen. Dabei müssen jedoch die unterschiedlichen Strukturen, Historien und Größenordnungen von Hochschulen bedacht werden. Es gibt demnach kein passgenaues Schema zum Aufbau und zur Umsetzung eines HGMs. Eine Verständigung auf ein einheitliches Verständnis von HGM sowie eine Verankerung von Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder scheint für eine erfolgreiche Implementierung von HGM grundlegend.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Sterdt A, Kunze F, Baumgarten K. Hochschulen als Setting der Gesundheitförderung und Prävention. In: Bonse-Rohmann M, Burchert H, Schulze K, Wulfhorst B, Hrsg. Gesundheitsförderung im Studium. Konzepte und Kompetenzen für Gesundheits- und Pflegeberufe. Bielefeld: UTB, wbv Media; 2023. S. 18–34.
2.
Hungerland E, Sonntag U, Polenz W, et al. Impulse zur Stärkung der Gesundheitsförderung an Hochschulen. Vom Präventionsgesetz zur Hochschulgesetzgebung. Praev Gesundheitsf. 2021;3:370–378. DOI: 10.1007/s11553-021-00890-5 External link
3.
Meier S, Steinke B. Hochschulisches Gesundheitsmanagement. In: Bonse-Rohmann M, Burchert H, Schulze K, Wulfhorst B, Hrsg. Gesundheitsförderung im Studium. Konzepte und Kompetenzen für Gesundheits- und Pflegeberufe. Bielefeld: UTB, wbv Media; 2023. S. 35–54.
4.
Preuß M, Sprenger M, Müller J, Preuß P. Entwicklungspotenziale und Möglichkeiten eines Hochschulischen Gesundheitsmanagements. In: Timmann M, Paeck T, Fischer J, Steinke B, Dold C, Preuß M, Sprenger M, Hrsg. Handbuch Studentisches Gesundheitsmanagement - Perspektiven, Impulse und Praxiseinblicke. Berlin, Heidelberg: Springer; 2022. S. 91–102. DOI: 10.1007/978-3-662-65344-9_9 External link
5.
Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 4. Aufl. Weinheim, Basel: Beltz Juventa; 2018.