gms | German Medical Science

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Interprofessionelle hausärztliche Teampraxis der Zukunft (IHTZ) – eine qualitative Untersuchung der Transformationsbereitschaft aktueller und zukünftiger Leistungserbringer

Meeting Abstract

  • Michaela Trompke - Universitätsklinikum Augsburg, Institut für Allgemeinmedizin, Augsburg, Germany
  • Lisa Schumacher - Universitätsklinikum Augsburg, Institut für Allgemeinmedizin, Augsburg, Germany
  • Dominik Weissenburger - Universitätsklinikum Augsburg, Institut für Allgemeinmedizin, Augsburg, Germany
  • Katharina Zeiser - Universitätsklinikum Augsburg, Institut für Allgemeinmedizin, Augsburg, Germany
  • Wolfgang Ritter - Bayerischer Hausärzteverband e.V., München, Germany
  • Marco Roos - Universitätsklinikum Augsburg, Institut für Allgemeinmedizin, Augsburg, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 570

doi: 10.3205/24gmds270, urn:nbn:de:0183-24gmds2701

Published: September 6, 2024

© 2024 Trompke et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die wohnortnahe hausärztliche Versorgung in Bayern steht aufgrund des demographischen Wandels und des damit einhergehenden steigenden Versorgungsbedarfs sowie nahenden Eintritts der Leistungserbringer ins Ruhealter vor Herausforderungen. Sektorenverbindende Konzepte primärmedizinischer Versorgung hin zu einer interprofessionellen hausärztlichen Teampraxis der Zukunft (IHTZ) sollen hier entgegenwirken. In unserem Forschungsprojekt addressieren wir folgende Forschungsfragen: Welche Bereitschaft haben aktuelle oder zukünftige Leistungserbringer in der Versorgung für die angestrebte Transformation in Richtung einer interprofessionellen hausärztlichen Teampraxis? Welche Motivatoren, Chancen und Barrieren nehmen sie wahr? Gibt es bereits Ansätze der Transformation, die als Beispiele dienen können?

Methoden: Es werden leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews mit unterschiedlichen Zielgruppen (angestellte und freiberufliche Hausärztinnen und Hausärzte, Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, MFAs, Physician Assistant Studierende, weitere Gesundheitsberufe wie Heilmittelerbringer) durchgeführt. Die Interviews werden verbatim transkribiert, deduktiv-induktiv im Forschungsteam kodiert, konsensuell validiert und mithilfe der Framework Methode zielgruppenspezifisch ausgewertet. Es wird die COREQ-Checkliste eingehalten.

Ergebnisse: Wir berichten Motivatoren, Chancen und Barrieren bezüglich der Transformation in vier übergeordneten Themenbereichen: Kommunikation & interdisziplinäre Zusammenarbeit, Organisation & Abläufe, äußere Rahmenbedingungen (finanzielle, rechtliche, zeitliche und räumliche Aspekte) und die berufliche Weiterentwicklung & Praxisvision. Erste Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews weisen auf eine tendenziell hohe Transformationsbereitschaft hin.

Schlussfolgerung: Die aus der Untersuchung erhobenen Ergebnisse liefern direkte Ansatzpunkte, die eine Transformation zu einer interprofessionellen Teampraxis ermöglichen oder behindern können. Zudem können aus berichteten Best-Practice-Modellen Lösungsstrategien für eine flächendeckende Implementierung extrahiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im nächsten Schritt quantitativ validiert. Eine interprofessionelle hausärztliche Versorgung in einer Teampraxis bietet Chancen zur Sicherung der flächendeckenden und wohnortnahen primärmedizinischen Gesundheitsversorgung in der Zukunft. Wir stellen relevante Ansatzpunkte zur Transformation dahingehend vor.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.