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65th Annual Meeting of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (GMDS), Meeting of the Central European Network (CEN: German Region, Austro-Swiss Region and Polish Region) of the International Biometric Society (IBS)

06.09. - 09.09.2020, Berlin (online conference)

Retrospektive Analyse der Krankenhaussterblichkeit nach operativen Eingriffen bei Leberkarzinomen im Rahmen eines MIRACUM MII Pilotdatenprojekts am Standort Magdeburg

Meeting Abstract

  • Philipp Bornfleth - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Magdeburg, Germany
  • Frederike Euchner - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany
  • Christian Bruns - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg, Germany
  • Markus Plaumann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg, Germany
  • Sebastian Schindler - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany
  • Tim Herrmann - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg, Germany
  • Johannes Bernarding - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/UMMD-Datenintegrationszentrum, Magdeburg, Germany; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg, Germany
  • Maciej Powerski - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg, Germany
  • Maciej Pech - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 65th Annual Meeting of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (GMDS), Meeting of the Central European Network (CEN: German Region, Austro-Swiss Region and Polish Region) of the International Biometric Society (IBS). Berlin, 06.-09.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAbstr. 418

doi: 10.3205/20gmds359, urn:nbn:de:0183-20gmds3595

Published: February 26, 2021

© 2021 Bornfleth et al.
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Text

Hintergrund: Um einen Einblick in die bisherige Zusammenarbeit zwischen dem Datenintegrationszentrum (DIZ) der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) und der UMMD selbst zu geben, wird exemplarisch ein Datenprojekt der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin (KRN) vorgestellt. Hierbei geht es um die Anforderungen und Anfragen seitens der Kliniker an ein DIZ im Forschungskontext. Derzeitiges realistisches Ziel ist es, die bisherige (Behandlungs-)Struktur in der Klinik darzustellen oder die Anzahl bisheriger Fälle mit bestimmten Kriterien anzuzeigen. Eine Auswertung der Daten, im Hinblick auf die Sterblichkeit nach operativen Eingriffen und Behandlungsarten bei bestimmten Hauptdiagnosen, im Zusammenspiel mit Nebendiagnosen, wurde bisher nicht durchgeführt. Im Hinblick auf die Behandlung von primären und sekundären Lebermalignomen mit interventionellen radiologischen Methoden ist diese Auswertung im Vergleich zu bspw. chirurgischen Eingriffen von besonderem Interesse. Diesem Datenprojekt liegt eine Veröffentlichung zu Grunde, welche die postoperative Krankenhaussterblichkeit nach viszeralchirurgischen Eingriffen in Deutschland untersucht [1].

Methoden: In dem vorliegenden Datenprojekt wurden die Daten aus dem Kerndatensatz der Universitätsmedizin Magdeburg der Jahre 2004-2018 ausgewertet. Hierzu wurden Abfragen in SQL auf einer i2b2-Datenbank generiert. Diese Abfragedaten wurden anschließend in Beziehung zueinander gestellt, um mögliche Abhängigkeiten herauszustellen. Aus dem Kerndatensatz wurden per SQL die gefragten Hauptdiagnosen (Intrahepatisches Gallengangskarzinom (C22.1), Leberzellkarzinom (C22.0) oder sekundäre bösartige Neubildung der Leber (C78.7)) zusammen mit den durchgeführten, therapeutischen oder palliativen Prozeduren der KRN bei diesen Hauptdiagnosen extrahiert. Des Weiteren wurden die Nebendiagnosen im Hinblick auf Komplikationen und Komorbiditäten (nach der Definition von [1]) der beschriebenen Fälle abgefragt, sowie die Krankenhaussterblichkeit bestimmt. In der weiteren Auswertung wurden mittels Pivot-Tabellen die Patientenzahlen ermittelt, bei denen neben Hauptdiagnose und Prozedur auch bestimmte Nebendiagnosen (bspw. chronische Lebererkrankung, Diabetes mellitus, Hypertonie) auftraten. Zuletzt wurden die häufigsten Fälle extrahiert und für eine weitere Diskussion dargestellt.

Ergebnisse: 5147 Fälle von insgesamt 2425 Patienten konnten in die Analyse eingeschlossen werden. Die Krankenhaussterblichkeit lag bei 0,87 %. Der Großteil der Patienten mit über 70 % hatte die Hauptdiagnose der sekundäre bösartige Neubildung der Leber (C78.7). Die häufigsten Nebendiagnosen waren Diabetes mellitus Typ 2 (E11.90), Hypertonie (I10) und Leberzirrhose (K74.6). Insgesamt wurden in 55,80 % der Fälle Brachytherapie angewendet und in 17,60 % der Fälle wurde selektive intravaskuläre Radionuklidtherapie (SIRT) angewendet. In 5,95 % der Fälle fand eine Ablation durch hochfrequenzinduzierte Thermotherapie (perkutan) statt.

Zusammenfassung: Auf Basis der aus dem Controlling retrospektiv bereitgestellten Daten über den Zeitraum 2004-2018 und deren Auswertung über das Datenintegrationszentrum (DIZ) der Universitätsmedizin Magdeburg, konnte der Klinikleitung für Radiologie und Nuklearmedizin ein umfassender Überblick ermöglicht werden. Ein mittelfristiges Ziel ist der Vergleich zu offen-chirurgischen Eingriffen bei Leberkarzinomen und Ermittlung der für den Patienten passenden Therapie. Im dargestellten Workflow konnte gezeigt werden, dass dieser als Basisvorlage für zukünftige Datenprojekte dienen kann.

Dieses Vorhaben wird begleitet durch die TMF und gefördert vom BMBF unter den Förderkennzeichen FKZ: 01ZZ1801H.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Baum P, Diers J, Lichthardt S, Kastner C, Schlegel N, Germer CT, Wiegering A. Mortality and complications following visceral surgery—a nationwide analysis based on the diagnostic categories used in German hospital invoicing data. Dtsch Arztebl Int. 2019;116:739–46. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0739 External link