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63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

02. - 06.09.2018, Osnabrück

Persistente Identifikatoren zur Referenzierung medizinischer Forschungsdaten

Meeting Abstract

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  • Birte Lindstädt - ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln, Deutschland
  • Katja Pletsch - ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Osnabrück, 02.-06.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAbstr. 128

doi: 10.3205/18gmds004, urn:nbn:de:0183-18gmds0045

Published: August 27, 2018

© 2018 Lindstädt et al.
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Einleitung: Persistente Identifikatoren (PID) sind auf der technischen Grundlage eines Resolvers eine Lösung, um auf digitale Objekte zu verweisen ohne diese dabei direkt mit ihrem digitalen Standort zu verknüpfen. Sie sind somit eine Möglichkeit, digitale Objekte langfristig verfügbar zu halten.

Methoden: PID werden schon eine Weile für ganz unterschiedliche digitale Objekte von verschiedenen Akteuren verwendet. Verlage nutzen beispielsweise den Digital Object Identifier (DOI) um Artikel elektronischer Zeitschriften langfristig verfügbar zu halten und zitierfähig zu machen. Aber auch Forschungsdaten können schon seit gut einem Jahrzehnt mit einem DOI versehen werden. Neben dem DOI existieren aber eine Reihe weiterer PID, die unterschiedlich gut bekannt sind und für verschiedene Bereiche angewendet werden. Dabei entbrennt immer wieder die Diskussion um Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie Qualität der verschiedenen PID-Systeme und der damit versehenen digitalen Objekte.

Der Vortrag bietet eine Einführung in unterschiedliche PID-Systeme (z.B. DOI, handle, URN) sowie Anwendungsmöglichkeiten verschiedener Identifikatoren für Forschungsdaten. In diesem Kontext werden PID auch eingesetzt, um Arbeitsdaten eindeutig zu kennzeichnen, z.B. Versionen zu unterscheiden, und somit einen Austausch in einer Arbeits- oder Projektgruppe zu gewährleisten. Als Beispiel hierfür werden die ePIC PIDs des Persistent Identifier Consortium for eResearch auf Basis des handle Systems vorgestellt.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die DOI-Vergabe über DataCite, der Registrierungsagentur für Forschungsdaten aus dem akademischen Kontext, gelegt. ZB MED ist Mitglied von DataCite und bietet für Forschungseinrichtungen aus den Lebenswissenschaften einen DOI-Service an. Ziele dabei sind einen leichteren Zugang zu Forschungsdaten zu ermöglichen, die Akzeptanz von Forschungsdaten als relevantem, zitierfähigen Bestandteil des wissenschaftlichen Leistungsausweises zu stärken sowie die Datenarchivierung zu unterstützen, so dass Forschungsresultate verifiziert und nachgenutzt werden können.

Vor dem Hintergrund, dass Forschungsdaten in der Medizin oftmals aufgrund der Datenschutzgesetzgebung nicht publiziert werden können, kommt hier dem Nachweis der Forschungsdaten eine hohe Bedeutung zu. Deshalb können neben publizierten Daten auch öffentliche Metadaten von nur eingeschränkt zugänglichen Forschungsdaten mit einem DOI versehen werden.

Ergebnisse: Der Beitrag gibt einen Überblick welche persistente Identifikatoren es gibt und für welchen Zweck sie geeignet sind. So führt die Vergabe eines DOI grundsätzlich zur Publikation, da ein Pflicht-Set von Metadaten vergeben muss und diese über DataCite suchbar und somit auffindbar gemacht werden.

Diskussion: Auf der Grundlage des Überblicks über die verschiedenen PID-Systeme können die Vor- und Nachteile des jeweiligen persistenten Identifikators und die Anwendung für medizinische Forschungsdaten diskutiert werden. Insbesondere die Rahmenbedingungen des Datenschutzes schränken eine Publikation von medizinischen Forschungsdaten über einen DOI ein, so dass seine Verwendung keinen direkten Zugriff auf die Daten erlaubt, sondern mit Verweisen an den Autor oder ähnlichem gearbeitet werden muss.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.