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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Der eWundbericht in einer standardbasierten Registerumgebung

Meeting Abstract

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  • Frank Oemig - Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 208

doi: 10.3205/17gmds149, urn:nbn:de:0183-17gmds1498

Published: August 29, 2017

© 2017 Oemig.
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Kurzbeschreibung: Das größte Organ des Menschen ist die Haut. Schlecht heilende Verletzungen stellen dabei ganz besondere Anforderungen an die Dokumentation. Eine einrichtungsübergreifende Wunddokumentation ist ein ernst zu nehmender Lösungsansatz für eine adäquate Wundbehandlung, insbesondere wenn dieser dabei auf international akzeptierten Standards beruht und somit Interoperabilität fördert.

Einleitung: Eine vollständige Wunddokumentation ist heutzutage mit diversen Apps ohne Probleme machbar. Beispiele dafür gibt es genug. Allerdings sind diese dann proprietär und ein Austasuch mit anderen Behandlern ist nur sehr eingeschränkt möglich. Dass es auch anders geht, ohne dabei die Funktionalität und den Komfort zu beschneiden, soll hier gezeigt werden.

Material, Methoden: Die eHealth-Composite-Plattform der Deutschen Telekom Healthcare und Security Solutions stellt eine Middleware dar, die zur Entwicklung von Anwendungen genutzt werden kann, die einerseits plattformunabhängig lauffähig sind, andererseits ausschließlich auf Interoperabilitätsstandards wie HL7 und IHE basieren und so einen interoperablen Datenaustausch befördern. ART-DECOR als Standard-Repository leistet dabei eine nicht zu unterschätzende Hilfestellung in der Bereitstellung von Interoperabilitätsvorgaben. Eine weitere nicht unbedingt notwendige, aber doch den Komfort erhöhende Komponente ist eine Diktatlösung (hier von DictaTeam), die bei Integration in einer Smart-App das Diktieren sowie eine Fotointegration erlaubt und so den Arzt von einer umständlichen Datenerfassung entbindet.

Lösung: Der in vielen nationalen und internationalen Projekten (IHE, ELGA, NICTIZ, BC, etc.) eingesetzte Editor für CDA-Templates namens ART-DECOR unterstützt in der Entwicklung und Vorhaltung von Schablonen, die eine strukturierte Datenerfassung ermöglichen. Über den eHC Forms-Designer lässt sich dazu eine Oberfläche entwerfen, die einem Anwender eine komfortable Dateneingabe ermöglicht. Diese Komponenten können als Webcontainer sehr einfach in bestehende Anwendungen integiert werden.

In Kombination mit einem Mikrofon sowie einer Kamera – beides wird standardmäßig von einem Smartphone oder Tablet bereitgestellt – lässt sich die Lösung um eine Diktatfunktion sowie Fotodokumentation erweitern. Ersteres erspart dem Arzt eine umständliche Datenerfassung per Tastatur, während die Fotodokumentation bei der Verfolgung des Heilungsprozesses eine nicht zu unterschätzende qualitative Hilfe bietet.

Die manuell oder per Diktat eingebenen Daten sowie die aufgenommenen Fotos werden in CDA-Dokumente, die dem Clinical Document Architecture Format entsprechen, umgewandelt. Die Speicherung dieser Dokumente erfolgt dann über IHE XDS in einer sogenannten Affinity Domain. XDS ist ein Akronym für Cross-Enterprise Document Sharing und meint die Speicherung von x-beliebigen Dokumenten in einer hersteller-neutralen Art und Weise, die insbesondere den inter-institutionellen Datenauschausch ermöglicht.

Ergebnisse: Neben einem direkten Datenaustausch zwischen den behandelnden Ärzten eignet sich diese Lösung auch sehr gut zum Aufbau entsprechender Register, um Behandlungsprozesse durch Ableitung von Vorgaben generell zu verbessern. Je nach konkreter Anforderung müssen dann nur noch entsprechende Anonymsisierungs- oder Pseudonymisierungsdienste vorgeschaltet werden.

Diskussion/Ausblick: Die hier vorgestellte Anwendung zeigt die bereits vorhandenen Möglichkeiten in der Hoffnung, bei Registern eine einheitliche Infrastruktur herausarbeiten zu können und so das Rad nicht ständig neu zu erfinden.



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.

Der Beitrag wurde bereits auf der conhIT 2017 vorgestellt.