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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Sind Open Access-Publikationen für Verlage aufwändiger zu bearbeiten?

Meeting Abstract

  • Stefanie Kuballa - Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Braunschweig, Deutschland
  • Corinna Mielke - Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Braunschweig, Deutschland
  • Mareike Schulze - Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Reinhold Haux - Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover, Braunschweig, Deutschland
  • Peter Henning - Schattauer Verlag, Stuttgart, Deutschland
  • Andrea Schürg - Schattauer Verlag, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 145

doi: 10.3205/17gmds091, urn:nbn:de:0183-17gmds0914

Published: August 29, 2017

© 2017 Kuballa et al.
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Text

Einleitung: Bei Publikationen findet ein Wandel vom Subskriptionsmodell zum Open Access (OA)-Modell statt [1]. Dieser betrifft auch die Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Hierbei ergibt sich u.a. die Frage, welche Modifikationen am Publikations-Workflow für das subskriptionsbasierte Modell vorgenommen werden müssen, um ihn an das OA-Modell anzupassen und inwiefern sich die Abläufe unterscheiden.

Methode: Wir haben diese Frage im Rahmen des Trans-O-MIM-Projektes [2] für die Zeitschrift Methods of Information in Medicine (MIM) untersucht, die offizielle internationale Zeitschrift der GMDS ist. MIM erprobt seit 2017 ein Tandemmodell zur Transformation und besteht aus zwei Teilen: dem traditionellen Subskriptionsteil und dem neu hinzugekommenen Open Access-Teil Methods Open. Die Geschäftsprozesse für Manuskripte in beiden Teilen wurden verglichen.

Ergebnisse: Durch den neuen Open Access-Teil ergeben sich einige Änderungen auf Seiten des Verlags. So erfordern OA-Publikationen vor allen Dingen in den Bereichen Management der Urheberrechte und APC-Gebührenabwicklung mehrere Zusatzschritte. Diese sind im nachfolgend skizzierten Workflow mit „NEU:“ gekennzeichnet.

  • NEU: Systemabfrage für die Publikationsart: OA versus Subskription.
  • Redaktionelle Bearbeitung.
  • Fahnenversand an den Autor zur Korrektur via Redaktionssekretariat NEU: zusammen mit dem Copyright Transfer Agreement-Formular und Anfrage der Rechnungsadresse.
  • Das Redaktionssekretariat erstellt – NEU: zeitnah – eine APC-Gebührenrechnung und verschickt diese an den Korrespondenzautor.
  • Redaktionelle Bearbeitung der Autorenkorrekturen und NEU: Dokumentation der Lizenz in der Publikation.
  • NEU: Zahlungsbestätigung der Buchhaltung über APC-Gebühren an das Redaktionssekretariat.
  • NEU: Freigabe (Imprimatur) der Redaktion an die Abteilung Elektronische Medien die OA-Publikation online zu stellen.
  • Die Abteilung Elektronische Medien meldet den Artikel an diverse Datenbanken zur Indexierung.

Diskussion: Der Workflow zur Bearbeitung von OA-Artikeln kann im Falle einer Zeitschriftentransformation als Erweiterung des Ablaufs der Bearbeitung von Subskriptions-Artikeln betrachtet werden. Für den Verlag bedeutet dies erhöhte Verwaltungsanstrengungen und Koordinierungsaufwände zwischen den involvierten Abteilungen. Dieser Mehraufwand resultiert in erhöhten Kosten, die den Autoren in vielen Fällen in Form von APC-Gebühren in Rechnung gestellt werden. Auch bleiben während der Transformationsphase Aufwände (etwa die Abonnement-Verwaltung) bestehen, welche bei reinen OA-Zeitschriften entfallen.



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Björk BC, Solomon D. Open access versus subscription journals: a comparison of scientific impact. BMC Med. 2012;10:73.
2.
Haux R, Kuballa S, Schulze M, Böhm C, Gefeller O, Haaf J, Henning P, Mielke C, Niggemann F, Schürg A, Bergemann D. Exploring Possibilities for Transforming Established Subscription-based Scientific Journals into Open Access Journals. Present Situation, Transformation Criteria, and Exemplary Implementation within Trans-O-MIM. Methods Inf Med. 2016;55:481-87.