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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

HTA und komplexe Herausforderungen: HTA in Europa – Visionen und Entwicklungen

Meeting Abstract

  • Kirsten H. Herrmann - Bristol-Myers Squibb, München, Deutschland
  • Katrin Jensen - Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Uwe Siebert - UMIT - University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Hall i.T., Österreich; Harvard University, Boston, MA, Havard, Vereinigte Staaten von Amerika; ONCOTYROL - Center for Personalized Cancer Medicine, Innsbruck, Österreich
  • Wendelin Schramm - Hochschule Heilbronn, Heilbronn, Deutschland
  • Alric Rüther - IQWiG, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 234

doi: 10.3205/17gmds069, urn:nbn:de:0183-17gmds0699

Published: August 29, 2017

© 2017 Herrmann et al.
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Workshop der GMDS Arbeitsgruppen

Abstract: Der interdisziplinäre Workshop der AGs/AKs HTA, Methodik Systematischer Reviews, Gesundheitsökonomie und Medical Decision Making gibt in diesem Jahr einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im jeweiligen Bereich und stellt ausgewählte Themen vor. Dabei versteht sich „HTA“ als Dach für die qualitative und quantitative Methodik systematischer Reviews, der Gesundheitsökonomie und der Entscheidungsanalyse.

Health Technology Assessment gehört (Gesundheitstechnologiefolgenabschätzung) international und im deutschen Gesundheitswesen zu den Standardinstrumenten der Entscheidungsunterstützung zur Definition des Leistungskatalogs. Neben systematischen Reviews, Nutzen-Schaden-Abwägungen, gesundheitsökonomischen Evaluationen und entscheidungsanalytischen Modellierungen spielen insbesondere epidemiologische und biometrische Fragen und Methoden eine Rolle. Auch in Zukunft werden Weiterentwicklungen der bestehenden Systeme diskutiert, nach Optimierungen im Gesundheitsmarkt mit ständigen Innovationen wird gesucht. Gewonnene Erfahrungen können eine Chance für Verbesserungen bilden. Vor diesem Hintergrund geraten die zunehmenden Diskussionen um europäische Zusammenarbeit in den Fokus bis hin zu Rufen nach einer Senkung der Hürden bei der Zulassung, Bewertung und Erstattung.

Ziel des Workshops ist es ein Forum für aktuelle Informationen, Austausch und kritische Diskussionen zu bieten, über alle an HTA beteiligte Bereiche, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinweg.

In diesem Jahre werden im Workshop zum einen die internationalen und europäischen aktuellen Entwicklungen um den Aufbau des EU-HTA Netzwerks (EUnetHTA JA3 Projekt) diskutiert. Die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr große Anstrengungen unternommen herauszufinden, wie HTA in Europa ab 2020 aussehen sollte, nach Auslaufen des EUnetHTA JA3 Projektes. Diese Frage und mögliche Implikationen auf das deutsche HTA und seine Methoden werden anhand der ersten Ergebnisse diskutiert.

Diese Diskussion soll aus verschieden Perspektiven vertieft werden. Ist eine Verwertung gemeinsam auf europäischer Ebene erstellter HTA-Information realistisch, insbesondere im Bereich Zusatznutzenbewertung? Wie steht es um die Entwicklungen der Frühberatung der Hersteller von Medikamenten bzw. Medizinprodukten; Thema „Early Advice“ und Early Dialogue“?

Wird zukünftig ein europäisches HTA die Prozesse vereinfachen? Zu diesen Themen werden Vertreterinnen des VfA und des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) die verschiedenen Aspekte beleuchten.

Zum anderen wird eine alternative Methode zur Entscheidungsfindung diskutiert: Multi-Criteria-Decision-Analysis (MCDA) bezieht sich auf Entscheidungssituationen mit mehreren Zielkriterien. Problematisch ist die Entscheidung dann, wenn eine Handlungsalternative mit einem erwünschten Wirkeffekt auch eine unerwünschte Nebenwirkung nach sich zieht. Der Entscheider muss den Nutzen und Schaden unterschiedlicher Handlungsalternativen gegeneinander abwägen. Verfahren der multikriteriellen Entscheidungsanalyse erlauben die Dokumentation des Gesamtnutzens unter der Berücksichtigung der Patientenpräferenzen.

Alle Vorträge verstehen sich als Impuls für weiterführende Diskussionen, für die ausreichend Zeit eingeplant wird.

Anschließend an den Workshop finden die Sitzungen der AG-HTA und der AG-Methodik Systematischer Reviews statt.

Agenda:

  • Begrüßung und Einführung
  • HTA in Europa nach 2020: Gibt es Anzeichnen für eine Entwicklung?
Dr. Alric Rüther, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln
    • Early Dialogue in Europa

Dr. Hannah Brühl, Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Berlin

  • Zusatznutzenbewertung goes Europe?

Tina Taube, Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VfA), Berlin--

  • Nutzenbewertung durch Multi-Criteria-Decision-Analysis (MCDA)

Prof. Dr. Axel C. Mühlbacher, Gesundheitsökonomie und Medizinmanagement an der Hochschule Neubrandenburg

Der Workshop sollte nach Absprache mit den Vortragenden am 18.9. 2017 nachmittags stattfinden.