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GMDS 2015: 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

06.09. - 09.09.2015, Krefeld

Lösungen statt Fehler managen: Das Best Practice-Audit

Meeting Abstract

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  • Axel Fengler - medilox GmbH, Korschenbroich, Deutschland

GMDS 2015. 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Krefeld, 06.-09.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocAbstr. 003

doi: 10.3205/15gmds102, urn:nbn:de:0183-15gmds1028

Published: August 27, 2015

© 2015 Fengler.
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Einleitung: Eine Analyse nationaler und internationaler Lösungskonzepte zur Vermeidung klinischer Risiken lässt den Schluss zu, dass bestimmte Risikobereiche grundsätzlich in allen Gesundheitseinrichtungen anzutreffen sind. Diese Risikobereiche sind also systemimmanent. Zu relevanten Risikobereichen existieren national und international erprobte Lösungskonzepte (Best Practice). Das Potential dieser Lösungskonzepte wird derzeit noch unzureichend ausgeschöpft. Etablierte Risikomanagementinstrumente basieren in der Regel auf der Identifikation und Analyse von unerwünschten Ereignissen bzw. Fehlern zur Ableitung von Maßnahmen zur Risikoreduktion. Risikoidentifikation und –analyse werden oftmals bereits als aufwändig empfunden. Der weitere Aufwand zur Konzeption der passenden Maßnahmen zur Risikominderung führt in vielen Fällen dazu, dass der Risikomanagementprozess hier nicht weiter geführt wird. Im Ergebnis sind viele Risiken in den Häusern mittlerweile durchaus bekannt. Konzeption, Kommunikation und Bewertung von Optimierungsmaßnahmen finden oft nicht statt. Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen ist für alle Beteiligten unbefriedigend. Lösungsansatz Performance-Audit Hiermit stellen wir eine wirksame Risikomanagement-Methode vor, welche ohne die aufwändige Ermittlung und Analyse von Risiken auskommt: Das Best Practice-Audit. Hierbei macht man sich zu Nutze, dass Krankenhäuser weltweit systemimmanent bestimmte Risikobereiche aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise die Patientenidentifikation, die Arzneimitteltherapiesicherheit, OP-Prozesse und Infektionen sowie der Einsatz von Medizinprodukten und medizintechnischen Geräten. Zusätzlich existieren zu genau diesen Risikobereichen erprobte Handlungsempfehlungen, welche die identifizierten Risiken beschreiben, eine Ursachenanalyse bereits beinhalten und tragfähige Lösungskonzepte anbieten. Frage Nun ergibt sich die Frage, mit welchem Lösungskonzept zunächst der größte Nutzen für eine Gesundheitseinrichtung erzielt werden kann. Das Performance-Audit beantwortet diese Frage.

Material und Methoden: Auditierung von Best Practice Per Definition erfolgt eine Auditierung gegen einen bestehenden Standard. Als Standard im Best Practice-Audit dienen bewährte Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen deutscher und internationaler Organisationen und Fachgesellschaften wie z.B. des APS. Auf die Erfassung von Risiken und deren Ursachen wird hier bewusst verzichtet. Dies fördert die Motivation aller Beteiligten. Im Ergebnis wird themenbezogen (z.B. im Bereich der AMTS) der Erfüllungsgrad bewährter Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen festgestellt. Dies kann in bestimmten Krankenhausbereichen oder aggregiert für die gesamte Gesundheitseinrichtung erfolgen. Auditierung des strategischen Handlungsbedarfs Wohlmöglich führt das Best Practice-Audit zu einer gewissen Anzahl von Umsetzungsempfehlungen ohne gleichzeitige Realisierungsmöglichkeit. Es soll also mit demjenigen Lösungskonzept begonnen werden, welches den größten Nutzen für die Einrichtung aufweist. Zur Beantwortung dieser Frage enthält das Best Practice-Audit Fragestellungen, welche die Krankenhausführung „mitnehmen“, strategische Implikationen beinhalten und eine Priorisierung der Umsetzungsempfehlungen aus Managementsicht erlauben.

Ergebnisse: Das Best Practice-Audit liefert also eine Kombination der beiden Parameter Best-Practice-Erfüllungsgrad und Strategischer Handlungsbedarf. Beide Parameter lassen sich in der Performance-Matrix kombinieren. Die Performance-Matrix liefert eine valide Entscheidungshilfe zur Realisierung von Best Practice-Lösungskonzepten zur Verbesserung der Patientensicherheit.