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GMDS 2014: 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. - 10.09.2014, Göttingen

Informationsquellen zu Gesundheitsthemen bei Erwachsenen in Baden-Württemberg

Meeting Abstract

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  • I. Zöllner - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart
  • H. Knebel - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart

GMDS 2014. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Göttingen, 07.-10.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocAbstr. 77

doi: 10.3205/14gmds189, urn:nbn:de:0183-14gmds1898

Published: September 4, 2014

© 2014 Zöllner et al.
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Einleitung und Fragestellung: Da für Baden-Württemberg kaum Studien zur Gesundheit von Erwachsenen vorlagen, führte das Landesgesundheitsamt im Jahr 2010/2011 eine Untersuchung zur Umwelt und Gesundheit bei Erwachsenen durch. Ziel der Untersuchung war es unter anderem, Daten über die Nutzung verschiedener Informationsquellen zu Gesundheitsthemen zu erheben.

Methodik und Fragestellung: Mit Hilfe eines selbst auszufüllenden Fragebogens wurden von den Untersuchungsteil-nehmern Angaben zu folgenden Fragen erbeten: „Welche Informationsquellen nutzen Sie zu Gesundheitsthemen?“ mit diesen Antwortmöglichkeiten: 1. Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, Broschüren / 2. Fernsehen, Radio / 3. Informationsangebote im Internet / 4. Freunde, Bekannte / 5. Apotheker, Ärzte, andere Heilberufe / 6. andere Informationsquellen (mehrere Antworten möglich) sowie die Frage „Wie beurteilen Sie die verfügbaren Informationsangebote zu Gesundheitsthemen?“ mit den Antwortmöglichkeiten gut/ausreichend/nicht ausreichend jeweils bezogen auf die Vorbeugung, Vermeidung und Behandlung von: Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen, Asthma/Allergien, Rückenbeschwerden/Muskel-Skeletterkrankungen, psychische Erkrankungen/Depressionen, Infektionserkrankungen, Unfälle und Unfallfolgen sowie bezogen auf die Gesundheitsförderung allgemein. Die Auswertung der Daten erfolgte mit Hilfe von SAS (Cary, USA).

Ergebnisse: In der Untersuchung in 10 Landratsämtern Baden-Württembergs konnten insgesamt 1396 erwachsene Studienteilnehmer (>18 Jahre) befragt werden. Als häufigste Informationsquelle wurden Printmedien angegeben. Zeitschriften, Zeitungen, Bücher oder Broschüren werden von 88 Prozent der Teilnehmer zur Information über Gesundheitsthemen genutzt. Danach folgten Fernsehen und Radio als Informationsquellen von etwa 72 Prozent der Teilnehmer und an dritter Stelle Apotheker/Ärzte/andere Heilberufe, bei denen sich 69 Prozent der Befragten über Gesundheitsthemen informieren. Im Internet suchen 58 Prozent der Teilnehmer nach solchen Informationen, und 45 Prozent informieren sich auch über Freunde oder Bekannte. Als nicht ausreichend wurden die Informationsangebote zu psychischen Erkrankungen und Depressionen von 36 Prozent der Teilnehmer angesehen. Zu Unfällen und Unfallfolgen hätten etwa 23 Prozent der befragten Erwachsenen gern mehr Informationen. Fast jeder Fünfte wünscht sich mehr Informationen zur Gesundheitsförderung. Jeweils 17 bis 18 Prozent halten die Informationsangebote zu Krebserkrankungen, zu Infektionen und zu Asthma, Allergien nicht für ausreichend, während 82 bis 83 Prozent sich über die Vorbeugung, Vermeidung und Behandlung dieser Erkrankungen gut bis ausreichend informiert sehen. Zu Rückenbeschwerden und Muskel-Skelett-Erkrankungen fühlen sich 85 Prozent der Teilnehmer gut bis ausreichend informiert, 15 Prozent hätten gern mehr Informationen. Etwa 91 Prozent halten die Informationsangebote zu Diabetes für ausreichend, und 94 Prozent schätzen die Informationsangebote zu Herz-Kreislauferkrankungen als gut oder ausreichend ein.

Diskussion und Ausblick: Interessant war, dass die Ergebnisse zu Informationsquellen und -themen sowohl für Frauen und Männer als auch bei verschiedenen Altersgruppen sehr ähnlich ausfielen. D.h. es gab kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen jüngeren und älteren Befragungsteilnehmern. Die Ergebnisse dieser Untersuchung dienen der Unterstützung der Konzeption von Informationsangeboten des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Baden-Württemberg zur Prävention von Erkrankungen und zur Gesundheitsförderung.