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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation in Schleswig-Holstein

Meeting Abstract

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  • Ruth Deck - Universität Lübeck, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Lübeck, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.20

doi: 10.3205/13gmds238, urn:nbn:de:0183-13gmds2384

Published: August 27, 2013

© 2013 Deck.
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Einleitung und Fragestellung: Im Zuge der sich verändernden demografischen Struktur der Gesellschaft und der Zunahme chronischer Erkrankungen kommt der medizinischen Rehabilitation eine wachsende Bedeutung zu. Um Effektivität und Effizienz rehabilitativer Verfahren zu sichern, veranlassen die Reha-Kostenträger seit 1994 ein bundesweites Qualitätssicherungsprogramm. Einen Beitrag zur regionalen Qualitätssicherung leistet die Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation (QGmR) in Schleswig-Holstein. Ziel dieser Gemeinschaft ist eine Erhöhung der Transparenz rehabilitativer Verfahren, der Nachweis von Reha-Effekten bei Patienten, ein indikationsspezifischer Klinikvergleich sowie darauf aufbauend eine intensivere (Forschungs-) Kooperation der Reha-Einrichtungen.

Material und Methoden: Das Verfahren der QGmR orientiert sich aus Vergleichsgründen eng am Qualitätssicherungsprogramm der Rentenversicherungsträger, allerdings werden die Patienten der QGmR konsekutiv in die Befragungen eingeschlossen und die Erhebungen erfolgen zu zwei Messzeitpunkten (indirekte Veränderungsmessung), vor der Rehabilitation und vier Monate danach. Der Schwerpunkt der QGmR liegt auf der Ergebnisqualität. Es wird ein umfangreicher standardisierter Selbstausfüllfragebogen für Patienten eingesetzt. Er enthält neben Struktur- und Prozessparametern zahlreiche Parameter der Ergebnisqualität der Rehabilitation. Die QGmR entstand im Jahr 2001, nach einer Pilotphase wurde die erste Erhebungswelle der QGmR in den Jahren 2002 bis 2004 durchgeführt [1], [2]; Pilotphase und erste Welle wurden durch das Sozialministerium des Landes gefördert. Die weiteren Wellen wurden und werden in Eigenfinanzierung der Kliniken durchgeführt. Die fünfte Erhebungswelle hat im Mai 2012 begonnen.

Ergebnisse: An der QGmR beteiligen sich zurzeit 18 Reha-Kliniken unterschiedlicher Reha-Indikationen aus Schleswig-Holstein. Pro Klinik und Welle können je nach Größe der Klinik zwischen 100 und 300 Rehabilitanden in die Erhebungen eingeschlossen werden. Die Beteiligungs- bzw. Rücklaufquoten liegen durchschnittlich bei 75 bzw. 65%. Die Ergebnisse des prä-post-Vergleichs werden jeder Klinik unmittelbar nach Abschluss der Erhebungen in Form eines Berichts übergeben und dienen den Kliniken für eine Beurteilung der Ergebnisqualität, aufgrund der regelhaften Erhebungen ist ein Qualitätsvergleich über einen längeren Zeitraum möglich. Alle Kliniken beteiligen sich an einem indikationsspezifischen Benchmarking im Rahmen von regelmäßigen Qualitätszirkeln. Die Ursachen von Klinikunterschieden werden offen diskutiert und können zu einer Optimierung von klinikspezifischen Abläufen beitragen. Darüber werden in den Qualitätszirkeln Möglichkeiten der Umsetzung von Forschungsideen diskutiert.

Diskussion: Die Erfassung der Ergebnisqualität und deren individuelle Rückmeldung an jede Reha−Klinik ermöglicht ein internes Qualitätsmanagement, die klinikübergreifende Erfolgsbewertung erlaubt eine Positionierung jeder Einrichtung im Vergleich zur besten Klinik. Im Rahmen von indikationsspezifischen Qualitätszirkeln werden diese Unterschiede und ihre möglichen Ursachen sowie Optimierungsstrategien diskutiert. Trotz organisatorischer und finanzieller Anforderungen glauben wir, dass die QGmR zu einer Steigerung der Effektivität der medizinischen Rehabilitation beiträgt.


Literatur

1.
Deck R, Raspe H. Regionale Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation. Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation in Schleswig-Holstein - Initiative und Erprobung. Rehabilitation. 2006 45: 146-151.
2.
Deck R, Raspe H. Regionale Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation. Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation in Schleswig-Holstein - Hauptstudie und Ergebnisse aus orthopädischen Kliniken. Rehabilitation. 2006 45: 272-281.