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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Analyse internationaler Standards zur Unterstützung von eCommerce im Gesundheitswesen

Meeting Abstract

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  • Doerthe Veltrup - Hochschule Niederrhein, Krefeld, DE
  • Sylvia Thun - Hochschule Niederrhein, Krefeld, DE
  • Hubert Otten - Hochschule Niederrhein, Krefeld, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.29

doi: 10.3205/13gmds143, urn:nbn:de:0183-13gmds1436

Published: August 27, 2013

© 2013 Veltrup et al.
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Einleitung: Um eine prozessübergreifende Integration von E-Business Lösungen zu gewährleisten, müssen Informationen im richtigen Format, zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle zur Verfügung stehen. Standards legen dabei fest, wie Daten zwischen den beteiligten Systemen ausgetauscht werden. Nach wie vor gibt es eine Fülle von internationalen Standards. In der näheren Zukunft wird es keine Homogenität in der Standardlandschaft geben, eine Harmonisierung wäre allerdings wünschenswert. National etablierte Standardformate kommen international kaum zum Einsatz. Daher ist es sinnvoll, sich auf die Kompatibilität von vorhandenen Standards zu konzentrieren [1].

Material und Methoden: Es wurde eine Bestandsaufnahme der internationalen Standards durchgeführt. Der Fokus lag dabei auf den beim Bestellprozess im Gesundheitswesen relevanten Standards. Die Recherche erfolgte überwiegend im Internet. Es wurden zunächst anerkannte Projekte zu diesem Thema gesichtet und relevante Standards gefiltert. Darüber hinaus konnten in der Diskussion mit unseren Projektpartnern wichtige Ansprechpartner auf nationaler und internationaler Ebene identifiziert werden. Diese wurden per email kontaktiert und konnten einen wichtigen Beitrag zu der Recherche liefern. Schließlich wurden Informationen aus Kongress-Vorträgen gefiltert und genutzt.

Ergebnisse: Derzeit existieren keine nationalen oder internationalen Standards, die im Gesundheitswesen speziell im Bestellprozess durchgängig angewendet werden. Dagegen existiert eine Vielzahl an Standards, die den Datenaustausch zwischen den Akteuren regeln. Darüber hinaus kommuniziert eine hohe Anzahl von Lieferanten mit sehr vielen, unterschiedlich strukturierten Gesundheitseinrichtungen. In keiner anderen Branche existieren so viele verschiedenartige IT-Systeme. Schließlich ist die Artikelvielfalt der Akteure im Gesundheitswesen sehr vielfältig. Die Kommunikation der Akteure wird maßgeblich dadurch erschwert, dass es weder einheitliche Standards noch ein einheitliches System von Schnittstellen gibt [2]. Es konnten vier Standards identifiziert werden, die beim eCommerce im Gesundheitswesen eine maßgebliche Rolle spielen: GTIN zur Produktidentifizierung, eCl@ss zur Klassifizierung von Produkten, EANCOM und GS1 XML zum Austausch von Geschäftsdokumenten. Diese Standards erfahren eine hohe Verbreitung und Anwendung im Gesundheitswesen. Daneben existiert eine Fülle von proprietären Lösungen innerhalb des Gesundheitswesens.

Diskussion: Für den Erfolg von eBusiness ist es grundlegend wichtig, dass sich auf gemeinsame Standards geeinigt wird bzw. entsprechende Schnittstellen geschaffen werden. Im eBusiness des Gesundheitswesens kommen unterschiedliche Partner mit vielfältigem technischen Hintergrund zusammen. Technische Lösungen müssen sicherstellen, dass relevante Informationen zeitnah, sicher und fehlerfrei übertragen werden. Die Daten müssen lesbar, eindeutig, exakt und aussagekräftig vorliegen [3] Durch die Fülle von Standards und deren mangelhafte Verknüpfung untereinander können gerade im Gesundheitswesen Fehler entstehen. Falsche und fehlende Informationen durch mangelnde Interoperabilität können dazu führen, dass Fehlentscheidungen getroffen werden, die Menschenleben gefährden. Das Einbringen o.g. Standards in Standardisierungsgremien und deren Abstimmung national und international, deren Einsatz entlang eines Behandlungspfades und die „Übersetzung“ innerhalb von Schnittstellen sind die Basis für die elektronische Kommunikation zwischen den Gesundheitsdienstleistern [4].


Literatur

1.
PROZEUS. EBusiness-Standards in Deutschland. 2010. http://www.prozeus.de/imperia/md/content/prozeus/broschueren/prozeus_studie_rz_web.pdf External link
2.
Otten H. Teilvorhabensbeschreibung der Hochschule Niederrhein. 13.02.2012
3.
Hübner U. EBusiness in Healthcare: From eProcurement to Supply Chain Management. Heidelberg: Springer-Verlag; 2008.
4.
Thun S. Gesamtvorhabensbeschreibung Standard eCG. 15.02.2012