gms | German Medical Science

GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Optimierte Vergabe von PJ-Plätzen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Torsten Panholzer - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, DE
  • Matthias Kabala - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, DE
  • Frank Ückert - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.98

doi: 10.3205/13gmds106, urn:nbn:de:0183-13gmds1061

Published: August 27, 2013

© 2013 Panholzer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Gegen Ende des Medizinstudiums müssen Studierende das Praktische Jahr (PJ) absolvieren. Es gliedert sich in die Tertiale Innere Medizin, Chirurgie und Wahlfach. Die Dekanate der medizinischen Fakultäten stehen zweimal jährlich vor der Herausforderung, die Wünsche der Studierenden bezüglich Ort und Wahlfach bestmöglich in Einklang mit dem Platzangebot zu bringen. Dies hat sich seit 2013 verschärft, da Studierende jedes Tertial nicht nur an der eigenen Universität oder im Ausland sondern alternativ auch an anderen deutschen Universitäten belegen können.

Methoden: Wir haben ein Web-System entwickelt, in das die Studierenden ihre Wünsche gewichtet eingeben können. Anschließend führt es die Zuordnung von Wünschen und Platzangebot durch. Hierfür setzen wir erstmals den Kuhn-Munkres-Algorithmus [1], [2] zum Lösen gewichteter Zuordnungsprobleme ein, den wir auf das Problem angepasst haben. Zuvor wurde ein einfacher Algorithmus verwendet, der versuchte den ersten der geäußerten Wünsche des Studierenden zu erfüllen. Wenn dies nicht möglich war, dann den folgenden Wunsch usw. In unserem Web-System haben wir beide Algorithmen implementiert und haben sie jeweils mit Datensätzen aus vier Anmeldephasen (137-183 Studierende, 242-281 freie Plätze pro Tertial) einem Test unterzogen. Anhand der folgenden Kriterien beurteilten wir ihre Qualität der Zuordnung.

1.
Die Anzahl der Studierenden, die nach erfolgter automatischer Zuordnung ohne Platz waren, weil ihre Wünsche sich nicht mit den Restplätzen deckten.
2.
Der durchschnittlich erfüllte Wunsch von allen gewichteten Wünschen eines Studierenden.

Ergebnisse: Zu 1: Mit dem Kuhn-Munkres-Algorithmus blieben im Durchschnitt 0,6% der Studierenden übrig, zu deren Präferenzen kein freier Platz mehr passte. Mit dem einfachen Algorithmus waren es 4,7%. Zu 2: Der Kuhn-Munkres-Algorithmus erfüllte im Mittel den 1,4ten Wunsch von 5 eines Studierenden, während der einfache Algorithmus nur den 1,6ten Wunsch realisiert.

Diskussion: Im Vergleich der beiden Algorithmen zeigte sich, dass der Kuhn-Munkres-Algorithmus die verfügbaren Plätze besser verteilt, denn es blieben nach der Zuordnung weniger Studierende ohne Platz übrig (0,6 zu 4,7%). Obwohl die Vergabe der freien Plätze optimiert ist, werden dennoch die von den Studierenden höher gewichteten Wünsche besser erfüllt (1,4ter zu 1,6ter Wunsch). Darüber hinaus erleichtert das von uns erstellte Web-System den Arbeitsablauf im Dekanat der medizinischen Fakultät. Denn nachdem die Studierenden ihre priorisierten Wünsche eingeben haben, erfolgt die Platzvergabe auf Knopfdruck. Danach bleiben weniger Studierende ohne Platz übrig, denen die Restplätze angeboten und manuell zugeordnet werden müssen.


Literatur

1.
Kuhn HW. The Hungarian method for the assignment problem. Naval Research Logistics Quarterly. 1955; 2: 83-97
2.
Munkres J. Algorithms for the Assignment and Transportation Problems. Journal of the Society of Industrial and Applied Mathematics. 1957; 5(1): 32–38