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GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Einfluss der physischen Aktivität auf die Insomnie, auf die Tagesschläfrigkeit und auf das Wohlbefinden bei älteren Menschen

Meeting Abstract

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  • Izabela Kolankowska - Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik, Freiburg, Deutschland; Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Deutschland
  • Claudia Pieper - Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds199

doi: 10.3205/12gmds199, urn:nbn:de:0183-12gmds1994

Published: September 13, 2012

© 2012 Kolankowska et al.
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Ziel der Studie: Schlafstörungen bei älteren Menschen stellen ein häufiges gesundheitliches Problem in der Geriatrie dar. Ziel dieser Querschnittstudie war die subjektive Symptome der Insomnie, die Tagesschläfrigkeit und das Wohlbefinden bei physisch aktiven und inaktiven Menschen zu untersuchen.

Material und Methoden: Probanden ab 65 Jahren wurden in Freizeiteinrichtungen für Senioren rekrutiert. In Zusammenhang mit der Dauer und mit der Häufigkeit der physischen Aktivität der Teilnehmer wurden 5 Kategorien definiert: „inaktiv“, „wenig aktiv“, „aktiv“, „sehr aktiv“ und „extrem aktiv“. Die Variablen wurden mittels Fragebögen erfasst: Tagesschläfrigkeit- Epworth Sleepiness Scale, Wohlbefinden- WHO (Five) Well-Being Index sowie ein selbstentwickelter Fragebogen zu Insomnie.

Ergebnisse: Es wurden N=167 ältere Menschen (Alter 73,3±5,8 Jahre) befragt. Die Prävalenz der Insomnie war bei physisch inaktiven Probanden signifikant höher als bei physisch aktiven (29% vs. 12,7%, p=0,03). Die Zugehörigkeit zur „aktiv“ Kategorie konnte als protektiver Faktor für Insomnie angesehen werden (OR=0,16; 95% K.I. 0,03–0,94). Die Prävalenz der Beeinträchtigung des Wohlbefindens war bei inaktiven Probanden signifikant höher als bei aktiven (32,3% vs. 16,4%; p=0,05). Höhere Prävalenzen der Tagesschläfrigkeit wurden bei aktiven im Vergleich zu inaktiven Probanden festgestellt.

Diskussion und Schlussfolgerung: Eine physische Aktivität im Alter kann positive Auswirkung auf die Insomnie und auf das Wohlbefinden bei älteren Menschen haben. Weitere Studien sind erforderlich um zu prüfen, ob die Intensität und der Tageszeitpunkt eine Rolle bei der Prävention von Schlafstörungen spielen kann. Es soll die Frage geklärt werden, ob eine sportliche Betätigung im Alter womöglich auch als Therapie bei beginnenden und moderaten Schlafstörungen eingesetzt werden kann. Dies könnte zur Reduzierung der Hypnotikaeinnahme beitragen, die eine entscheidende Rolle bei älteren, oft multimorbiden Patienten spielt.