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GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Evaluation – Weiterentwicklung und Reevaluation eines eLearningtools im Fach Medizinische Informatik (QB1) in der Humanmedizin

Meeting Abstract

  • Stephan Schmittnägel - Universität Gießen, Sektion medizinische Informatik in Anästhesie und Intensivmedizin, Gießen, Deutschland
  • Joern Pons-Kühnemann - Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland
  • Andreas Geier - Institut für IT im Gesundheitswesen, Konstanz, Deutschland
  • Christian Johner - Institut für IT im Gesundheitswesen, Konstanz, Deutschland
  • Janko Ahlbrandt - Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland
  • Raphael W. Majeed - Universität Gießen, Sektion medizinische Informatik in Anästhesie und Intensivmedizin, Gießen, Deutschland
  • Helge Hudel - Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland
  • Rainer Röhrig - Universität Gießen, Sektion medizinische Informatik in Anästhesie und Intensivmedizin, Gießen, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds105

doi: 10.3205/12gmds105, urn:nbn:de:0183-12gmds1059

Published: September 13, 2012

© 2012 Schmittnägel et al.
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Hintergrund: An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde zur Verbesserung der Lehre im Fach Medizinische Informatik das vorlesungsbegleitende eLearningsystem „MindMailer“ (Institut für IT im Gesundheitswesen) eingeführt. Die Software verschickt E-Mails mit personalisierten Übungsaufgaben zu Vorlesungsinhalten. Auf der Basis einer Evaluation im SS2010 [1] erfolgte eine Anpassung und Umstellung von Vorlesungsinhalten. Der MindMailer wurde inhaltlich erweitert und die Lösungen der Übungsaufgaben mit umfangreichen Lerntexten ergänzt. Ein Ergebnis der Evaluation war, dass Studierende über soziale Netzwerke Lösungen austauschen [1]. Um diesem zu begegnen wurde zu jeder Vorlesung ein Fragenpool angelegt, aus dem für die Studierenden per Zufall fünf Fragen pro „MindMail“ ausgewählt wurden.

Das Ziel dieser Arbeit war zu evaluieren, ob die Veränderungen in Vorlesung und MindMailer die jeweils verfolgten Ziele erreichen.

Methodik: Die veränderte Version des MindMailers wurde erstmals im WS2011/12 eingesetzt. Die Re-Evaluation erfolgte danach wieder mittels Onlinefragebogen. Dieser wurde leicht modifiziert, um ihn für eine Längsschnittstudie nutzen zu können.

Ergebnisse: Von 151 angeschriebenen Teilnehmern füllten 86 (57%) den Fragebogen komplett aus.

Als Teilnahmemotivation (Möglichkeit 100% zu verteilen; Mittelwerte) wurden die gegebenen Items folgend priorisiert: Die Zusatzpunkte für die Klausur (55%), gefolgt von der besseren Klausurvorbereitung (26%), zur Erlangung eines Überblicks und für die Wissensvertiefung (9%), aus Interesse am Thema (5%) und aus Interesse am eLearning (5%). Als Lösungsverfahren (Möglichkeit 100% zu verteilen; Mittelwerte) wurden folgend priorisiert: Selbstständig gelöst (34%), die Antworten über ein soziales Netzwerk ausgetauscht (27%), solange ausprobiert bis alle Antworten richtig waren (trial and error) (15%), direkt abgeschrieben (14%), mit Kommilitonen bzw. in Gruppe gemeinsam beantwortet (10%). Einige Studierende bewerteten in Kommentaren das Zufallsprinzip als negativ, da sie so nicht alle Aufgaben und Erläuterungstexte erhalten.

Diskussion: Die Ergebnisse der beiden Erhebungen sind aufgrund der Umstellungen im Erhebungsbogen nicht direkt vergleichbar. Insgesamt sind die Ergebnisse der Umfrage trotz der großen Veränderungen in Vorlesung und MindMailer im Wesentlichen stabil geblieben. Dies bedeutet, dass sich die umfangreicheren Lerninhalte und der damit verbundene Lern- und Zeitaufwand nicht relevant negativ ausgewirkt haben. Dies bedeutet aber auch, dass der Versuch den Lösungsweg durch Musterlösungen in sozialen Netzwerken einzuschränken als gescheitert betrachtet werden kann. Dem Wunsch der Studierenden, den MindMailer wiederholen, bzw. alle Fragen durchgehen zu können ist in der weiteren Entwicklung Rechnung zu tragen.

Reprint/Resubmit: Diese Arbeit wurde in englischer Sprache auf dem MIE 2012 als Fullpaper angenommen.


Literatur

1.
Schmittnägel S, Majeed RW, Hudel H, Bundschuh BB, Bödeker RH, Röhrig R. eLearning in der Medizinischen Informatik – ein Ansatz, Medizinstudenten das Fach Medizininformatik näherzubringen? Ergebnisse einer Onlineevaluation. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2011;7(2):Doc10. DOI: 10.3205/mibe000124 External link