gms | German Medical Science

GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Dokumenttypen in der institutionsübergreifenden Kommunikation

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Christof Gessner - HL7 Deutschland e.V., Köln, Deutschland
  • Frank Oemig - AGFA HealthCare GmbH, Bonn, Deutschland
  • Sylvia Thun - Fachbereich Gesundheitswesen, Hochschule Niederrhein, Krefeld, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds081

doi: 10.3205/12gmds081, urn:nbn:de:0183-12gmds0817

Published: September 13, 2012

© 2012 Gessner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

In [1] wurde auf Basis einer Untersuchung der Dokumenttypen in einem Universitätsklinikum festgestellt, dass sich der überwiegende Teil der innerhalb der Klinik vorkommenden Dokumente Konzepten der LOINC Document Ontology (LOINC DO) zuordnen lässt. Die LOINC DO fordert eine Klassifizierung der Dokumentenart (Kind of Document) und zusätzlich die Zuordnung eines Wertes in mindestens einer der vier Achsen Type of Service, Setting, Role, Subject Matter Domain und erscheint geeignet für die klinikinterne Anwendung [2] aber auch klinikübergreifend [3]. Die Anwendbarkeit dieser Methode auf den Bereich der institutionsübergreifenden Kommunikation auch außerhalb des Krankenhauses ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit.

Die für die institutionsübergreifende Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen relevanten Dokumente entsprechen nur zum Teil den Dokumenttypen, die im Rahmen einer klinikinternen medizinischen Dokumentation verwendet werden. Darüber hinaus sollen auch Dokumente übermittelt werden, die für die Unterstützung von Arbeitsabläufen erforderlich sind (Überweisung, Verordnung, Terminvereinbarung) oder die zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen übermittelt werden (unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Meldungen an Tumorregister). Ferner finden sich Dokumente, die in Papierform in der Hand des Patienten sind (Mutterpass, Organspendeerklärung) oder vom Patienten selbst erstellt wurden (Tagebuch, Trainigsprotokoll).

Verschiedene Projekte und Lösungen unterstützen bereits den institutionsübergreifenden Austausch von Dokumenten im Zusammenhang mit der Patientenversorgung. Der Schwerpunkt liegt dabei bei der Bereitstellung von Infrastruktur für die sichere Übertragung und der temporären oder persistenten Speicherung der Dokumente unter Berücksichtigung der Anforderungen des Datenschutzes. Die Inhalte der übermittelten Daten stehen zunächst nicht im Vordergrund, Dokumente werden deshalb meist durch einen überschaubaren Satz von Metadaten beschrieben.

Es erscheint geboten, hier eine einheitliche Methodik für die Typisierung der Dokumente festzulegen. Um festzustellen, ob die LOINC DO diesen Anforderungen genügt oder Erweiterungen erforderlich sind bzw. eine andere Systematik erforderlich ist, wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst eine Sammlung und Beschreibung der Dokumenttypen vorgenommen. Dafür wurde hier ein Ansatz gewählt, der die Zusammenarbeit auf Basis von „social media“ ermöglicht. In einem Wiki wurden von Beteiligten Anwendern Informationen zum Inhalt und zu Bedeutung und Kontext der Dokumente erfasst.

Die gesammelten Ergebnisse bieten eine Grundlage für die Erweiterung der LOINC DO für den Bereich der institutionsübergreifenden Kommunikation. Ziel ist die Entwicklung einer Dokumentenklassifikation, die einerseits eine aussagekräftige Typisierung der Dokumente sowohl klinikintern als auch für die institutionsübergreifende Verwendung ermöglicht.


Literatur

1.
Dugas M, Thun S, Frankewitsch T, Heitmann KU. LOINC Codes for Hospital Information Systems Documents: A Case Study. J Am Med Inform Assoc. 2009;16(3):400-3. DOI: 10.1197/jamia.M2882 External link
2.
Chen ES, Melton GB, Engelstad ME, Sarkar IN. Standardizing Clinical Document Names Using the HL7/LOINC Document Ontology and LOINC Codes. AMIA Annu Symp Proc. 2010;2010:101-5.
3.
Li L, Morrey CP, Baorto D. Cross-mapping clinical notes between hospitals: An application of the LOINC Document Ontology. AMIA Annu Symp Proc. 2011;2011:777-83.