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GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Vorgehen und Erfahrungen bei der schrittweisen Migration eines Kommunikationsservers

Meeting Abstract

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  • Ulrike Müller - St. Georg IT Gesellschaft mbH, Leipzig, Deutschland
  • René Fasel - St. Georg IT Gesellschaft mbH, Leipzig, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds077

doi: 10.3205/12gmds077, urn:nbn:de:0183-12gmds0770

Published: September 13, 2012

© 2012 Müller et al.
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Einleitung: Der Kommunikationsserver e*Gate als Nachfolger des Datagates ist seit knapp 10 Jahren im Klinikum St. Georg Leipzig im Einsatz. Er verwaltete Ende 2011 über 90 Schnittstellen, durch die 19 verschiedene Anwendungssysteme miteinander kommunizieren. Nach wiederholten Verkäufen des Unternehmens SeeBeyond, das die Software ursprünglich entwickelt hat, wird diese inzwischen durch Oracle vertrieben. Eine Weiterentwicklung insbesondere die Unterstützung neuerer Betriebssysteme wird nicht mehr erfolgen, sodass sich durch die IT Abteilung für die Ablösung entschieden wurde.

Mirth Connect ist ein Open Source Produkt der Firma Mirth Corporation, die 1993 als WebReach gegründet wurde. Im Gegensatz zu e*Gate handelt es sich bei Mirth Connect um einen Kommunikationsserver, der auf den Austausch von Daten im Gesundheitswesen zugeschnitten ist. Mirth Connect unterstützt das Routing, die Filterung und Transformation von Nachrichten-Standards wie HL7, DICOM, XML zwischen medizinischen Anwendungssystemen auf Basis verschiedenster Protokolle wie z.B. TCP/MLLP, FTP/SFTP, JMS und Web Services [1], [2].

Material und Methode: In Vorbereitung auf die Migration wurde ein 3LGM²-Modell des Kommunikationsservers und der angeschlossenen Anwendungssysteme erstellt. Die Nachrichtentypen der Nachrichten, die die Schnittstellen empfangen bzw. versenden, wurden zudem grafisch hervorgehoben. In Zusammenarbeit mit dem den Kommunikationsserver betreuenden Dienstleister wurde auf dieser Basis ein Migrationskonzept erarbeitet, dass einen Parallelbetrieb der beiden Kommunikationsserver und somit eine schrittweise Migration vorsah. Ein Schwerpunkt sollte dabei auch die Konsolidierung der ADT-Schnittstellen sein. Die Patientenstammdaten, die im HCM-Format von SAP IS-H gesendet werden, werden von e*Gate in HL7 Version 2.3 übersetzt und an 15 Subsysteme versendet. Allerdings gibt es in vielen Schnittstellen individuelle Anpassungen. Ziel ist es, den Subsystemen möglichst einheitliche HL7-Nachrichten der Version 2.5 zur Verfügung zu stellen, um den Betreuungsaufwand zu verringern.

Ergebnisse: Am 1.4.2012 wurde die bestehende Radiologielösung durch ein neues PACS abgelöst. Die Anbindung des neuen Anwendungssystems mittels Mirth war Teil des Gesamtprojekts und beinhaltete ADT-, ORM- und ORU-Schnittstellen, die in einem Workshop mit paralleler Schulung gemeinsam mit dem Dienstleister eingerichtet wurden. Auch ein neues Transportsystem wird inzwischen mit ADT-Nachrichten von Mirth versorgt. Die weitere Migrationsstrategie sieht vor, alle neuen Anwendungssysteme via Mirth anzubinden und die bestehenden Schnittstellen sukzessive gruppiert nach Nachrichtentypen zu migrieren.

Diskussion: Die Einrichtung neuer Schnittstellen ist nach den ersten Erfahrungen erheblich einfacher als im e*Gate. Zudem bietet das für Open Source Anwendungen typische Forum sowie weitere Dokumentationen Hilfestellungen, die für e*Gate und die proprietäre Programmiersprache Monk nicht gegeben waren. Außerdem ist das Monitoring der Schnittstellen auch für Mitarbeiter, die ansonsten nicht mit der Betreuung des Kommunikationsservers betraut sind, leichter, sodass in Notfällen, schnell reagiert werden kann.


Literatur

1.
Mirth Connect [Internet]. Irvine: Mirth Corporation; c2012. Available from: http://www.mirthcorp.com/products/mirth-connect [cited 23.04.2012] External link
2.
Schmuhl H. Open Source – Vor- und Nachteile für den Einsatz im Gesundheitswesen. E-HEALTH-COM. 2008;6:58-60.