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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

European Health Examination Survey – Joint Action Pilot Studie

Meeting Abstract

  • Antje Gößwald - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Cornelia Lange - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Panagiotis Kamtsiuris - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Christa Scheidt-Nave - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Michael Thamm - Robert Koch-Institut, Berlin
  • Rüdiger Dölle - Robert Koch-Institut, Berlin

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds384

doi: 10.3205/11gmds384, urn:nbn:de:0183-11gmds3841

Published: September 20, 2011

© 2011 Gößwald et al.
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Hintergrund: Ein Ziel des Community Health Programme 2003 bis 2008 der Europäischen Union war die Entwicklung eines nachhaltigen Gesundheitsmonitoring Systems. In diesem Zusammenhang wurde das European Health Survey System entworfen. Dazu gehören der European Health Interview Survey (EHIS) - koordiniert von EUROSTAT -, und der European Health Examination Survey (EHES) – koordiniert von DG Sanco, Directorate General for Health and Consumer Protection of the Commission of the EU. Das Robert Koch-Institut beteiligt sich an der Joint Action zur Entwicklung und Durchführung einer europaweiten Pilotstudie für einen geplanten Fullsize-EHES.

Methode: Im Rahmen einer Joint Action haben sich 14 europäische Länder zur Durchführung einer europaweiten Pilotstudie für den geplanten EHES verpflichtet. Das National Institute of Health and Welfare, THL, Finnland hat die Aufgabe des koordinierenden Reference Center übernommen. Das gemeinsame Studienkonzept umfasst Empfehlungen zur Stichprobenziehung für bevölkerungsrepräsentative Studienergebnisse, zur Rekrutierung von Studienteilnehmern, zu ethischen und datenschutzrechtlichen Fragen sowie zur Durchführung von standardisierten Untersuchungen. Es wurde ein Minimalprogramm an Untersuchungen und Befragungen festgelegt. Dazu gehören anthropometrische Messungen (Größe, Gewicht und Taillenumfang), Ruhe-Blutdruck-Bestimmung, Blutentnahme und eine fragebogenbasierte Erhebung von weiteren gesundheitsrelevanten Indikatoren (Krankheiten, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, Soziodemografie und Gesundheitsverhalten). An labormedizinischen Untersuchungen sind die Bestimmung von Nüchtern-Glukose, Serum-Cholesterol, HDL-Cholesterol und HbA1c vorgesehen.

Stand der Joint Action: Auf mehreren Meetings der Koordinatoren wurden die administrativen Voraussetzungen für die Durchführung der Pilotstudie in den einzelnen Ländern geklärt. In zwei Trainingsseminaren wurde der Entwurf eines Studienmanual vorgestellt und diskutiert. Ziel der Diskussionen war die Vereinheitlichung der Vorgehensweisen und Standard Operating Procedures auf Grundlage der unterschiedlichen Erfahrungen und Traditionen in den verschiedenen Ländern. Inzwischen liegt ein überarbeitetes Studienmanual vor. Bis Ende Juni 2011 wird in allen beteiligten Ländern eine Pilotstudie mit jeweils 200 Teilnehmern durchgeführt worden sein. Eine gemeinsame Auswertung ist bis Ende Januar 2012 geplant.

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: In vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Durchführung von Gesundheitsstudien ist es gelungen ein Konzept zu entwickeln, um koordiniert einen gemeinsamen Kerndatensatz von wichtigen gesundheitsrelevanten Indikatoren zu erheben. Erste wesentliche Voraussetzungen für die Durchführung eines länderübergreifenden European Health Examination Survey sind geschaffen.