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Evidenzbasierte Masernprävention in Bayern
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Published: | September 20, 2011 |
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Die Prävention infektiöser Erkrankungen gehört zu den zentralen Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Dabei kommt der Masernprävention eine besondere Bedeutung zu, da die europaweite Elimination der Masern bis 2015 ein erklärtes Ziel der World Health Organisation (WHO) ist. Grundlage der in Bayern vom ÖGD durchgeführten Masernpräventionsmaßnahmen bilden verschiedene Datenquellen aus dem Bereich des ÖGD. Die Masernprävention in Bayern erfolgt damit evidenzbasiert. Folgende Datenquellen werden verwendet:
- Statistik der meldepflichtigen Infektionskrankheiten
- Krankenhausdiagnosestatistik
- Angaben zum Impfstatus aus der Schuleingangsuntersuchung und dem Impf-Recall
- Angaben zum Impfstatus durch die Impfbuchkontrollen in den 6.Klassen.
Ein Bestandteil der bayerischen Masernpräventionsmaßnahmen ist die Gesundheitsberichterstattung. Jedes Jahr erscheint ein Gesundheitsreport zum Thema „Der Impfstatus der Kinder in Bayern“, der wichtige Eckdaten zum Impfen aufbereitet und insbesondere auch landkreisspezifische Durchimpfungsraten im Vergleich zu den bayerischen Durchimpfungsraten enthält. Damit können die niedergelassenen Ärzte vor Ort gezielt über den regionalen Impfstatus informiert werden. Detaillierte Darstellungen der Impfdaten aus der Schuleingangsuntersuchung werden jährlich im Bericht „Gesundheit der Vorschulkinder in Bayern“ präsentiert. Der im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung stattfindende Impf-Recall dient dazu, bestehende Impflücken zu schließen. Er ist zentraler Bestandteil des von der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) entwickelten Masernaktionsplans mit den drei Schwerpunkten Surveillance, Verbesserung des Impfangebots und Management von Ausbrüchen und Einzelerkrankungen. Die Daten aus den Impfbuchkontrollen der 6. Klassen zeigen auf, welche Impflücken weiterhin bestehen, um daraus zielgruppenspezifische Impfangebote erarbeiten zu können.
Durch regionale und zeitliche Vergleiche der im ÖGD erfassten Daten ist die Evaluation der Masernpräventionsmaßnahmen möglich. Erst wenn die Inzidenz bei weniger als einem Erkrankungsfall pro 1 Million Einwohner pro Jahr und die Durchimpfungsrate der 2. Masern-impfung bei mehr als 95% liegen, wäre das WHO-Ziel einer Masernelimination erreicht. Bisher konnte dies jedoch weder in Bayern noch in Deutschland erzielt werden.