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Schlafdauer und Übergewicht bei Kindern aus Nord- und Südeuropa
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Published: | September 20, 2011 |
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Hintergrund: Zahlreiche Studien aus verschiedenen Ländern und in unterschiedlichen Altersgruppen deuten auf einen Zusammenhang zwischen kurzer Schlafdauer und Übergewicht hin. Die Vergleichbarkeit dieser Ergebnisse ist jedoch aufgrund methodischer Unterschiede zwischen den Studien beeinträchtigt. In einer europäischen multizentrischen Studie untersuchten wir die Assoziation zwischen Schlafdauer und Übergewicht bei Kindern aus Nord- und Südeuropa und testeten diese auf eine mögliche Effektmodifikation durch regionale Zugehörigkeit (geografisch).
Methoden: Im Rahmen der IDEFICS Studie lagen Daten zu Schlaf und Übergewicht von 7867 Kindern im Alter von 2-9 Jahren aus acht europäischen Ländern vor. Schlafdauer wurde mittels eines einheitlichen 24h-Recall-Interviews von den Eltern erfragt. Gewicht und Größe der Kindern wurd ein allen teilnehmenden Zentren anhand einheitlicher Messverfahren ermittelt. Angaben zu persönlichen, psychosozialen, Verhaltens- und Umweltfaktoren wurden in Form eines standardisierten Elternfragebogens erhoben. Logistische Regressionsmodelle wurden zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Schlaf und Übergewicht und zur Testung auf Effektmodifikation durch regionale Zugehörigkeit angewendet.
Ergebnisse: Die Schlafdauer unterschied sich zwischen Nord- und Südeuropa (p<0,001) und zwischen normal- und übergewichtigen Kindern (p<0,001). Ein dosisabhängiger negativer Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Übergewicht zeigte sich mit ORs von 1,91 (99% KI 1,47-2,49) für eine Schlafdauer von 10-11 Stunden und 2,89 (99% KI 2,15-3,89) für eine Schlafdauer von weniger als 9 Stunden (Referenzkategorie >11 Stunden). Obwohl der Zusammenhang in Südeuropa stärker war, als in Nordeuropa lag keine statistisch relevante Effektmodifikation durch regionale Zugehörigkeit vor. Eine zusätzliche Kontrolle für Region führte zu einer Abschwächung des Zusammenhangs (10-11 Std: OR = 1,36; 99% KI 1,03-1,80; <9 Std: OR = 2,22; 99% KI 1,64-3,02). Die Assoziation zwischen Schlafdauer und Übergewicht zeigte sich stärker bei Schulkindern, als bei Kindergartenkindern.
Diskussion: Die regionale Zugehörigkeit und damit verbundene Aspekte scheinen nicht als Effektmodifikator im Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Übergewicht zu wirken. Dennoch sollte sie als konfundierender Faktor in Bezug auf diese Assoziation berücksichtig werden.