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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Prävalenz und Inzidenz der Hypertonie – Ergebnisse der CARLA-Studie

Meeting Abstract

  • Alexander Kluttig - Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Markus Löer - Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Daniel Tiller - Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Henning Ebelt - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Halle (Saale), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Sebastian Nuding - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Halle (Saale), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Karin Halina Greiser - Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Krebsepidemiologie, Heidelberg
  • Karl Werdan - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Halle (Saale), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • Johannes Haerting - Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds164

doi: 10.3205/11gmds164, urn:nbn:de:0183-11gmds1649

Published: September 20, 2011

© 2011 Kluttig et al.
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Text

Einleitung/Hintergrund: Ein erhöhter Blutdruck ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse und der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfälle. Verschiedene Studien weisen auf substantielle Unterschiede in der regionalen Häufigkeit der Hypertonie innerhalb Deutschlands hin [1], [2]. Erste Analysen der CARLA-Studie zeigen auch im regionalen Vergleich eine hohe Prävalenz von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren [3]. In detaillierteren Analysen sollten nun sowohl die Prävalenz als auch die Inzidenz der arteriellen Hypertonie in der CARLA-Studie untersucht werden.

Material und Methoden: Die CARLA-Studie ist eine Kohortenstudie in der älteren Allgemeinbevölkerung der Stadt Halle (Saale). Bei 1.779 Männern und Frauen im Alter von 45-83 zur Basisuntersuchung und bei 1.436 Teilnehmern zur 4-Jahres Follow-up-Untersuchung wurde der Blutdruck standardisiert oszillometrisch gemessen (OMRON 705CP). Informationen zu soziodemographischen Faktoren, Lebensstil und Erkrankungen wurden in standardisierten, computerassistierten Interviews erhoben. Als hyperton wurde definiert, wer entweder einen systolischen Blutdruck >=140mmHg oder einen diastolischen Blutdruck >=90mmHg hatte oder Antihypertensiva einnahm bei bekannter Hypertonie. Rohe und altersstandardisierte Mittelwerte und Häufigkeiten (Standardbevölkerung Deutschland 31.12.2000) mit 95% Konfidenzintervallen (KI) wurden berechnet.

Ergebnisse: Die altersstandardisierte Prävalenz der Hypertonie zur Basisuntersuchung lag bei Männern und Frauen bei 74,3% (95% KI 68,6- 80,1) bzw. 68,4% (62,6-74,2). Für beide Geschlechter zeigte sich ein Anstieg der Prävalenz der Hypertonie mit dem Alter, bei Männern von 58,7% (51,9-65,3) bei den 45-54jährigen bis 83,6% (78,0-88,3) bei den 75-83jährigen, bei Frauen von 55,4% (48,3-62,3) bis 86,5% (79,9-91,2). Von den Probanden mit Hypertonie waren 34,7% (29,5-39,8) der Männer und 18,7% der Frauen (14,8-22,6) sich ihrer erhöhten Blutdruckwerte nicht bewusst. Von den Probanden der Follow-up-Untersuchung die in der Basisuntersuchung normoton waren (211 Männer und 221 Frauen), hatten 29,4% (23,3-36,0) der Männer und 26,2% der Frauen (20,6-32,6) eine Hypertonie in der Follow-up-Untersuchung. Nahezu die Hälfte dieser inzidenten Hypertoniker wußte bis zur Follow-up-Untersuchung nicht von ihrem erhöhten Blutdruck.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Carla-Studienpopulation ist gekennzeichnet durch eine hohe Prävalenz der Hypertonie im Vergleich zu anderen Studien. Ursächlich könnte ein ungünstiges Risikofaktorenprofil innerhalb dieser Population sein. Bemerkenswert ist darüber hinaus der hohe Anteil an bisher unentdeckten Hypertonikern. Ein Vergleich der Hypertonie-Inzidenz mit der Literatur ist aufgrund unterschiedlicher Follow-up-Perioden schwierig.


Literatur

1.
Meisinger C, Heier M, Volzke H, Lowel H, Mitusch R, Hense HW, et al. Regional disparities of hypertension prevalence and management within Germany. J Hypertens. 2006;24(2):293-9.
2.
Stang A, Doring A, Volzke H, Moebus S, Greiser KH, Werdan K, et al. Regional differences in body fat distributions among people with comparable body mass index, a comparison across six German population-based surveys. Eur J Cardiovasc Prev Rehabil. 2010.
3.
Greiser KH, Kluttig A, Schumann B, Swenne CA, Kors JA, Kuss O, et al. Cardiovascular diseases, risk factors and short-term heart rate variability in an elderly general population: the CARLA study 2002-2006. Eur J Epidemiol. 2009;24(3):123-42.