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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Drei Fallbeispiele zur Konsolidierung von medizinischen Rechenzentren

Meeting Abstract

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  • Walter Swoboda - Medizinisch-administrative Informationstechnologie, Klinikum der Universität, München
  • Christian Rehm - Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg
  • Udo Poth - Rechenzentrum Klinikum der Technischen Universität, München

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds264

doi: 10.3205/09gmds264, urn:nbn:de:0183-09gmds2647

Published: September 2, 2009

© 2009 Swoboda et al.
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Werden Leitungsebenen im Krankenhaus nach Bereichen mit Auslagerungspotential befragt, wird die IuK-Abteilung oft als eine der ersten Positionen genannt (siehe [1]: Befragt wurden 1750 Krankenhäuser in Deutschland, bei IT/EDV wurde zur Auslagerung angegeben: 4% geplant, 53% denkbar, 25% erfolgt und 18% nicht denkbar). Hintergründe für Konsolidierungen von medizinischen Rechenzentren sind Kostentransparenz, -einsparung und übergeordnete strategische Gründe, wie regelrechtes Daten-Controlling. Es stellt sich die Frage, welche Strategie für den speziellen Krankenhausbereich die jeweils angemessene ist und ob die jeweiligen Ziele erreicht werden. Hierzu werden drei Fallbeispiele beschreiben.

Zusammenlegung: Städtische Klinikum München GmbH

Bei Gründung der Städtischen Klinikum München GmbH wurden die vorher unabhängig agierenden Rechenzentren der fünf einzelnen Krankenhäuser (Kliniken München-Bogenhausen, München-Harlaching, München-Neuperlach, München-Schwabing und München-Talkirchen) zusammengelegt. Gründe waren eine geplante Kosteneinsparung von 20% des laufenden Haushalts durch Synergieeffekte und eine verbesserte Datensituation durch Prozessangleichung.

Zentrale Leitung: Krankenhäuser Barmherzige Brüder

Ab April 2009 werden die drei Standorte Regensburg, München und Straubing unter gemeinsamer Leitung verwaltet, die Teams verbleiben dezentral. Gründe dafür sind Synergieeffekte durch gemeinsamen Einkauf, ggf. hausübergreifende Vertretungen und Zusammenarbeit bei standortübergreifender Systembetreuung. Ebenfalls im Aufbau ist ein neues gemeinsames Rechenzentrum am Standort Regensburg, das zunächst für das SAP-System (Verwaltung) und das elektronische Archivsystem eingesetzt wird, später aber zunehmend für einheitliche Zentralsysteme ausgebaut werden soll. An eine vollständige Vereinheitlichung aller RZ-Standorte ist nicht gedacht.

Kooperation bei Backup und Archivierung: Klinikum der Technischen Universität München und Klinikum der Universität München

In Planung sind gemeinsame Datenarchivierung und gemeinsame Backup-Lösung. Durch die Verteilung auf die beiden, räumlich getrennten Standorte ergibt sich eine gegenüber Totalausfall sehr sichere Lösung, die Kosten sind gegenüber den Einzellösungen vergleichbar.

Die drei Fallbeispiele zeigen, dass Kosteneinsparungen nach einiger zeit des Betriebs erreichbar sind, aber nicht im primären Interesse liegen sollten, da die jeweiligen Aufwende sehr hoch sind. Deshalb sollten Konsolidierungen und Zusammenlegungen von medizinischen Rechenzentren ausschließlich strategisch beurteilt werden.


Literatur

1.
Lorenz O. Wegweiser Gesundheitswirtschaft Deutschland 2009. Jahrbuch 4. Gesundheits- und industriepolitischer Kongress Prozessoptimierung, eHealth und Vernetzung 47. 2009.