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Datenschutz-unterstützende Techniken
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Published: | September 2, 2009 |
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Durch die besonderen Datenschutz-Anforderungen im Bereich der medizinischen Informationsverarbeitung war die Motivation für die Medizinische Informatik von Beginn an sehr hoch, Informationssysteme mit Hinblick auf diese Anforderungen zu konzipieren. Ein wichtiges Beispiel ist das Identitätsmanagement für Patienten, deren Daten in medizinischen Netzen, Forschungsprojekten und Registern vorgehalten und verarbeitet werden. Hier ist einerseits die Entwicklung von Pseudonymisierungsverfahren zu nennen, die mit den Bemühungen zum Aufbau von Krebsregistern Anfang der neunziger Jahre den entscheidenden Impuls bekam. Andererseits gehören in diesen Bereich auch die Verfahren zum Record Linkage, die für die Auswertung von Daten in der Gersundheitsstatistik schon seit dem zweiten Weltkrieg eingeführt und stetig weiterentwickelt wurden und aktuell in der Informatik zu einem zentralen Werkzeug des Data Mining geworden sind. Diese beiden gegenläufigen Aspekte – Pseudonymisierung und Record Linkage – fließen zusammen in den Datenschutzkonzepten für medizinische Forschungsnetze, die von der TMF erarbeitet wurden.
Ein weiteres Beispiel für den Impact der MI ist die rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), die ebenfalls zunächst für die besonders hohen und differenzierten Anforderungen in Informationssystemen des Gesundheitwesens entwickelt wurde. In diesem Rahmen ist auch der Impact der Gesundheitstelematik auf die Architektur hochkomplexer verteilter Informationssysteme zu erwähnen.