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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Ursachenforschung: „INAHTA Brief“ – Mangelnde Nutzung

Meeting Abstract

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  • Elisabeth Giesenhagen - DIMDI, Köln, Deutschland
  • Britta Göhlen - DIMDI, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocMDOK1-5

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Published: September 10, 2008

© 2008 Giesenhagen et al.
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Einleitung und Fragestellung

INAHTA (International Network for Agencies of Health Technology Assessment) ist ein Zusammenschluss internationaler non-profit Organisationen. Seit 1993 ist dieses Netzwerk auf 47 Mitglieder aus 23 Ländern - einschließlich Nord- und Lateinamerika, Europa, Australien, Neuseeland - gewachsen. Die Kurzfassungen von kürzlich publizierten HTA-Berichten der Mitglieder werden regelmäßig als „INAHTA Briefs” herausgegeben. Diese sind online kostenfrei abrufbar bzw. werden einmal jährlich in der Druckversion an die Mitgliedsagenturen und Interessenten verteilt. Dieses seit mehreren Jahren existente Tool wird bis heute von nur wenigen Agenturen genutzt, so z. B. von CADTH (Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health, KCE (Belgian Health Care Knowledge Centre), NCCHTA (National Coordinating Centre for HTA), LBI (Ludwig-Boltzmann-Institut). Hier stellt sich die Frage, warum dies so ist. Hier sollte die Möglichkeit geklärt werden, ob in der Strukturvorgabe der „INAHTA Briefs“ die Ursache der geringen Nutzung als Disseminationstool liegt.

Material und Methoden

Die Klärung der Fragestellung ist eine Aufgabe der Arbeitsgruppe „Quality Assurance“ der INAHTA, der DIMDI angehört. Es wurde ein Fragebogen entwickelt, der den IST-Zustand der Mitgliedagenturen bezüglich der Struktur ihrer HTA-Produkte feststellen sollte. Dieser Fragebogen wurde erstmals Mitte Oktober 2006 an alle Mitgliedsagenturen verschickt. Unter anderem wurde abgefragt, welche HTA-Produkte es gibt, inwiefern Formatvorlagen verwendet werden und ob jedes Mal eine Zusammenfassung erfolgt. Zur Beantwortung waren sechs Wochen Zeit.

Ergebnisse

Es gingen Antworten von 33 der 45 zu diesem Zeitpunkt registrierten Mitgliedsagenturen ein. Nicht in allen Fällen war der komplette Fragebogen ausgefüllt. Einige Agenturen haben stattdessen Prosatexte eingereicht, die dann von Mitarbeitern Arbeitsgruppe „Quality Assurance“ ausgewertet wurden. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass es viele heterogene Produkte mit verschiedenen Strukturen gibt Nur sehr wenige Agenturen verwenden Formatvorlagen. Fehlende Formatvorlagen wurden unterschiedlich begründet. Eine Zusammenfassung wird in der Regel angefertigt, doch unterschiedlich ausgelegt. Nicht jede Agentur überträgt – bei Bedarf in Abweichung ihrer Nationalsprache - ihre Zusammenfassung in die englische Sprache.

Diskussion und Schlussfolgerung

Die hohe Rücklaufquote hat gezeigt, dass grundsätzlich großes Interesse der Agenturen an den „INAHTA Briefs“ als Disseminationstool besteht. Die Antworten zeigen aber auch, dass durch die Heterogenität der verschiedenen HTA-Produkte ein zusätzlicher Arbeitsaufwand für die Mitgliedorganisationen notwendig wäre, ihre Produkte den „INAHTA Briefs“ anzupassen. Hierin könnte eine Ursache der geringen Nutzung als Disseminationstool liegen.

Für die Zukunft sollte versucht werden einen gemeinsamen Standard der verschiedenen Organisationen zu entwickeln, der intern genutzt und gleichzeitig ohne weitere Arbeit für die „INAHTA Briefs“ angewendet werden kann. Hier wäre ein „Bausteinsystem“ denkbar, das in die tägliche Arbeit integriert und den individuellen Arbeitsabläufen der einzelnen Mitglieder abbildet. Einzelne Bausteine können dann nach Belieben dem „INAHTA Brief“-Standard angepasst werden.