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53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

15. bis 18.09.2008, Stuttgart

Ethische Leitlinien von GMDS, AL-KRZ, BVMI, KH-IT und DVMD

Meeting Abstract

  • A. Winter - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • W. Ahrens - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • B. Bergh - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • M. Bohrer-Steck - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • J. Chang-Claude - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • H. Christ - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • T. Deserno - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • C. Dujat - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • J. Haerting - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • C. Köhler - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • U. Kutscha - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • O. Mosbach-Schulz - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • J. Müller - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • A. Mulder-Rathgeber - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • W. Niederlag - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • M. Niehsen-Zehrer - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • K. Pommerening - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • A. Scharsky - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • C Stark - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland
  • R. Vollmar - GMDS-Präsidiumskommission "Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie", Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Stuttgart, 15.-19.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocINT1-6

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Published: September 10, 2008

© 2008 Winter et al.
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Outline

Text

Nicht zuletzt wegen konkreter Fälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft bereits 1998 Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis erarbeitet [1]. Darin empfiehlt sie, „Wissenschaftliche Fachgesellschaften sollen für ihren Wirkungsbereich Maßstäbe für gute wissenschaftliche Praxis erarbeiten, ihre Mitglieder darauf verpflichten und sie öffentlich bekanntgeben“ ([1] S. 18). Das Präsidium der GMDS hat dies aufgegriffen und 2004 die Präsidiumskommission „Ethische Fragen in der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie“ eingerichtet und mit der Erarbeitung Ethischer Leitlinien beauftragt. Da bereits die GMDS mit ihren Fachbereichen und ihrer Sektion recht unterschiedliche Disziplinen vereint und gleichzeitig das Fachgebiet der Medizinischen Informatik und der Medizinischen Dokumentation gemeinsam mit zahlreichen anderen Fachgesellschaften in Deutschland abgedeckt wird, wurde die Kommission interdisziplinär mit Kolleginnen und Kollegen aus allen Fachdisziplinen der GMDS, dem Arbeitskreis der IT-Leiter/innen der Universitätsklinika (AL-KRZ), dem Berufsverband Medizinische Informatik (BVMI), dem Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter (KH-IT), dem Deutschen Verband Medizinischer Dokumentare (DVMD) und der Gesellschaft für Informatik sowie mit einem Mediziner und einem Medizinethiker besetzt.

Die Kommission setzte sich das Ziel, Ethische Leitlinien für alle beteiligten Gesellschaften gemeinsam zu erarbeiten. Dazu war es erforderlich, Maßstäbe nicht nur für die wissenschaftliche sondern generell für die berufliche Praxis zu erarbeiten. Von der International Medical Informatics Association (IMIA) liegt bereits ein „Code of Ethics for Health Information Professionals“ vor [2]. Allerdings erschien er als Grundlage für deutsche ethische Leitlinien weniger geeignet, da aufgrund der anderen angelsächsischen Rechtstraditionen, dort viele Forderungen enthalten sind, die in Deutschland ohnehin in Gesetzen (z.B. zum Datenschutz und Arbeitsrecht) geregelt sind. Daher wurden die „Ethische Leitlinien der Gesellschaft für Informatik (GI)“ [3] als Grundlage gewählt.

Die entstandenen Ethischen Leitlinien definieren in der Präambel als gemeinsames Ziel aller beteiligten Disziplinen und Gesellschaften, zur Überwindung von Krankheit dadurch beizutragen, dass Daten verarbeitet und Prozesse in Medizin und Gesundheitswesen unterstützt und mitgestaltet werden. Die Leitlinien formulieren Erwartungen an die Mitglieder und gehen davon aus, dass diese zum ethischen Maßstab des jeweils eigenen beruflichen Handelns gemacht und alle möglichen Anstrengungen unternommen werden, um den Erwartungen zu entsprechen. Die Erwartungen beziehen sich bei dem einzelnen Mitglied auf seine Fach-, kommunikative, medizinethische und juristische Kompetenz, auf soziale Verantwortung, Unbestechlichkeit, Urteilsfähigkeit, die Schaffung geeigneter Arbeitsbedingungen und Organisationsstrukturen, und auf die besondere Verantwortung in Lehre und Forschung. Darüber hinaus nehmen die Leitlinien die beteiligten Gesellschaften in die Pflicht, ihrerseits die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ihre Mitglieder Verantwortung und die damit auch verbundenen Risiken übernehmen können. Die Gesellschaften bekräftigen, dass die Mitverantwortung für Gesunde und Kranke wesentlicher Teil ihres institutionellen Handelns und des individuellen beruflichen Handelns ihrer Mitglieder ist.

Die Leitlinien wurden von den Leitungsgremien der beteiligten Gesellschaften verabschiedet und bilden so eine wertvolle Basis für eine verbesserte Zusammenarbeit mit dem Ziel, zur Gesundheit in unserer Gesellschaft beizutragen.


Literatur

1.
Deutsche Forschungsgemeinschaft. Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Weinheim: Wiley-VCH; 1998.
2.
International Medical Informatics Association (IMIA). IMIA Code of Ethics for Health Information Professionals. 2006. http://www.imia.org/code_of_ethics.html [accessed 29.3.2006]
3.
Gesellschaft für Informatik. Ethische Leitlinien. Bonn: Gesellschaft für Informatik; 2004.