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Modellierung von Aufgaben und verarbeiteten Informationen in der Information Technology Infrastructure Library (ITIL)
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Published: | September 6, 2007 |
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Einleitung: Die Abteilung für Informationsmanagement eines Krankenhauses entwickelt das jeweilige Krankenhausinformationssystem (KIS) weiter [Ref. 1], [Ref. 2]. Dabei kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung, beispielsweise das Management von IT-Dienstleistungen nach der Information Technology Infrastructure Library (ITIL) [Ref. 3], [Ref. 4]. Das Informationsmanagement selbst ist dabei auf ein funktionierendes Informationsmanagement-Informationssystem (IMIS) angewiesen. Weil sich die Arbeit des Informationsmanagements auf das KIS konzentriert, wird die systematische Entwicklung des IMIS auf Grundlage von Standards und Best Practice-Empfehlungen vielfach vernachlässigt [Ref. 5].
Material und Methoden: Ausgehend von den Aufgaben und den verarbeiteten Informationen können Werkzeuge der Informationsverarbeitung im Informationsmanagement beschrieben und bestehende Werkzeugstrukturen optimiert werden [Ref. 6]. Um das Informationsmanagement nach ITIL durch ein IMIS zu unterstützen, müssen die Aufgaben und die verarbeiteten Informationen gemäß der ITIL-Empfehlung bekannt sein. Der Zusammenhang von ITIL-Aufgaben und den in ITIL verarbeiteten Informationen einerseits und möglichen Werkzeugen andererseits wird mit dem Drei-Ebenen-Metamodell 3LGM² durch die fachliche Ebene und die logischen und der physischen Werkzeugebenen beschrieben [Ref. 7].
Ergebnis: Die Modellierung von ITIL mit dem 3LGM² zeigt, dass die Methode grundsätzlich nicht nur für das Modellieren von KISen, auch für IMISe einsetzbar ist. Das ITIL-Modell selbst verdeutlicht die Komplexität der von ITIL verarbeiteten Informationen: die zentralen Informationen wie beispielsweise Konfigurationselemente werden von vielen Aufgaben interpretiert und bearbeitet. Genau wie bei einem KIS verlangt die Planung und Administration einer Werkzeugunterstützung für die Manipulation dieser zentralen Informationen höchste Sorgfalt.
Diskussion: Das Informationsmanagement im Gesundheitswesen beschäftigt sich bisher vorwiegend mit KISen, aber nicht mit IMISen. Mit der ausdrücklichen Modellierung von Aufgaben und Informationen nach ITIL ist die Basis für die systematische Entwicklung von IMISen gelegt. Das ITIL-Modell zeigt deutlich, wo dabei besondere Aufmerksamkeit gefordert ist. Die Modellierung des Informationsmangements nach ITIL ist außerdem die Grundlage für eine Empfehlung zu einer Referenz-Werkzeugstruktur [Ref. 8], [Ref. 9] für das Informationsmanagement im Gesundheitswesen nach ITIL und für die Integration der ITIL-Empfehlungen in bestehende IMISe.
Literatur
- 1.
- Haux R, Winter A, Ammenwerth E, Brigl B. Strategic Information Management in Hospitals: An Introduction to Hospital Information Systems. Springer, 2004.
- 2.
- Heinrich LJ. Informationsmanagement: Planung, Überwachung und Steuerung der Informationsinfrastruktur. Oldenbourg, 1999.
- 3.
- Office of Government Commerce. Service Delivery. TSO, 2001.
- 4.
- Office of Government Commerce. Service Support. TSO, 2000.
- 5.
- Ißler L, Smers S, Sickora C. Anforderungserhebung für ein Werkzeug für das integrierte Informationsmanagement. 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), September 10-14, 2006.
- 6.
- Winter A, Brigl B, Funkat G, Häber A, Heller O, Wendt T. 3LGM²-Modeling to support management of health information systems. Int J Med Inf. 2007; 76: 145–50.
- 7.
- Winter A, Brigl B, Wendt T. Modeling Hospital Information Systems (Part 1): The Revised Three-layer Graph-based Meta Model 3LGM². Methods Inf Med. 2003; 42: 544–51.
- 8.
- Fettke P, Loos P. Referenzmodellierungsforschung. Wirtschaftsinformatik. 2004; 46: 331–40.
- 9.
- vom Brocke J. Referenzmodellierung: Gestaltung und Verteilung von Konstruktionsprozessen. Logos. 2003; 4.