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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Grafische Kontrollkarten für die Surveillance meldepflichtiger Infektionskrankheiten

Meeting Abstract

  • Iris Zöllner - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart
  • Fee Köhler - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart
  • Dorothee Lohr - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart
  • Elke Göhring-Zwacka - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds761

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Published: September 6, 2007

© 2007 Zöllner et al.
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Hintergrund: Bei der Aufklärung, Bekämpfung und Vermeidung von Infektionskrankheiten stellt die Erhebung und Bewertung epidemiologischer Daten ein wichtiges Instrument dar. Das Ziel der Surveillance besteht darin, durch ein kontinuierliches Meldesystem das Auftreten von Infektionskrankheiten zeitnah zu beobachten, um allgemeine Erkenntnisse über Neuerkrankungsraten und Risikofaktoren für Infektionen zu gewinnen und ungewöhnliche Häufungen, die auf eine Infektionsquelle oder ein besonderes Erkrankungsrisiko hindeuten können, schnell identifizieren zu können.

Methoden: Seit dem Jahr 2001 gilt das Infektionsschutzgesetz, in dem die Meldepflicht von Infektionskrankheiten neu geregelt wurde. Für die Surveillance im Jahr 2006 wurden Wochendaten von 2001 bis 2005 sowie die im Jahr 2006 pro Woche gemeldeten Neuerkrankungen in den häufigsten Meldekategorien grafisch so aufbereitet, dass eine zeitnahe Einschätzung der aktuellen Meldesituation im direkten Vergleich zur Variationsbreite in den Vorjahren möglich war. Für die einzelnen Infektionskrankheiten werden sehr unterschiedliche zeitliche Verteilungen beobachtet. Aus diesem Grund wurde für die Visualisierung ein allgemeiner Ansatz verwendet, in dem auf parametrische Modell- oder Trendannahmen verzichtet wurde.

Ergebisse: Dargestellt werden die an das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg gemeldeten Inzidenzen verschiedener Infektionskrankheiten, wie Shigellose, Q-Fieber und Tuberkulose, um die Praxistauglichkeit der Infektionssurveillancekarten zu illustrieren. Im Gegensatz zu den in Wochenberichten üblichen Tabellen, die im allgemeinen einen Vergleich mit dem Vorjahr erlauben, enthalten die Abbildungen auch visuelle Informationen zur Streubreite in mehreren Vorjahren.

Schlussfolgerung: Die Vorteile des verwendeten Kontrollkartenansatzes liegt in der einfachen Berechnung und Gestaltung, schnellen Verfügbarkeit und direkten Interpretationsmöglichkeit der Daten. Vorgesehen ist, die Methode zukünftig in den Wochenberichten zu Infektionsmeldungen in Baden-Württemberg einzusetzen und bei der Unterstützung der Surveillance in den Gesundheitsämtern zu verwenden.