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Implementierung eines hochintegrierten PDMS in einem Universitätsklinikum
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Published: | September 6, 2007 |
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Einleitung/Hintergrund: Der Aufbau hochintegrierter Krankenhausinformationssysteme [Ref. 1] schreitet voran, wobei die klassischen Domänen für den Einsatz von Abteilungssystemen zunehmend mit Zentralsystemen (OP-Bereiche, Radiologie) oder kleineren Plattformen (Laborumgebung i.w.S.) versorgt werden können.
Klassische Einsatzgebiete für IT-Subsysteme waren bisher intensivmedizinische („PDMS“) und anästhesiologische Bereiche. Neben die üblichen patienten- und fallbezogenen Dokumentationsfunktionalitäten treten dabei Fragestellungen der Biosignalverarbeitung (Medizingeräte-Schnittstellen) sowie der Gerätesicherheit (MPG, etc.).
In den letzten Jahren müssen sich die Krankenhäuser den neuen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen stellen, mit der Folge, Personal- und Sachressourcen unter präziserer Steuerung und Planung IT-gestützt zu verteilen [Ref. 2]. Dieses erfordert, medizinische Tatbestände mit finanziellen Aspekten zu verknüpfen.
Um diesen erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, muss das klassische intensivmedizinische Patientendatenmanagementsystem (PDMS) als selbstständiges Abteilungssystem kritisch hinterfragt werden. Während bisher überwiegend der Integrationsgrad mit angeschlossenen Medizingeräten im Vordergrund stand, kommt zunehmend den Schnittstellen zur übergeordneten Dokumentations- und Abrechnungs-Plattform (KAS im KIS) sowie zur Labor-IT-Plattform hohe Bedeutung zu.
Nicht zu vernachlässigen sind neue Arbeitseinsatzformen mit rotierendem Personal, das sich nur eingeschränkt in Funktionen mehrerer IT-Applikationen einarbeiten kann. Hinzu kommen skalierbare Modelle von Station über IMC bis hin zur voll operativen Intensivstation, die sämtlich mit IT unterstützt werden müssen.
Ergebnisse: Ein wesentlicher Vorteil – noch nicht marktüblicher – hochintegrierter PDMS-Systeme ist die schnittstellenfreie Operabilität auf der gemeinsamen Datenbank mit dem KAS (ggfs. mit RIS/PACS).
Dies ermöglicht den Einsatz von Funktionalitäten (Leistungskodierung, Anforderungen, Befundrückübermittlung, Terminvergabe, etc.), welche über Schnittstellen nur schwer realisierbar wären. Weiterhin wird eine Datenauswertung in medizinischer, wissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht durch eine einheitliche Datengrundlage erleichtert.
Diskussion/Schlussfolgerung: Sowohl beim klassischen als auch beim hochintegrierten Ansatz muss weiterhin den Geräteschnittstellen hohe Bedeutung zugemessen werden.
Als Nachteil wird (übergangsweise) bei integrierten Lösungen mit funktionalen Handicaps zu rechnen sein, die gegenüber den Vorteilen abgewogen werden müssen.
Die möglichen PDMS–IT-Lösungen für Intensivstationen werden in Form einer Gegenüberstellung des zentralen Modells einer ins KAS integrierten Lösung und des dezentralen Modells eines Abteilungssystems vorgestellt.
Literatur
- 1.
- Morzinck T, Schneichel W. Computergestützte Dokumentation und Kliniknetzwerke. In: Lauterbach, K.W.; Schrappe, M. (Hrsg.). Gesundheitsökonomie, Qualitätsmanagement, Evidence-based Medicine, 2. Auflage. Schattauer 2004: 46-59.
- 2.
- Morzinck T. Neue Strukturen im Gesundheitswesen - Ende des klassischen KIS? In: Forum der Medizin-Dokumentation und Medizin-Informatik 4/2005: 143-145.