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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Nationale Infrastrukturidentifikatoren für intersektorale Anwendungen im Gesundheitswesen

Meeting Abstract

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  • Sylvia Thun - DIMDI, Köln
  • Kai U Heitmann - HL7 Benutzergruppe Deutschland, Köln

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds723

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Published: September 6, 2007

© 2007 Thun et al.
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Ziel: Im Jahr 2004 wurde das OID-Konzept für das deutsche Gesundheitswesen in einer Gemeinschaftsarbeit der Organisationen KBV, HL7, Sciphox und DIMDI erstellt. Infrastrukturidentifikatoren, sog. Objektidentifikatoren (OID) werden zunehmend in der intersektoralen Kommunikation zur eindeutigen Kennzeichnung von Nachrichten und Terminologien, aber auch zur Identifizierung von Kommunikationspartnern eingesetzt. Das zentrale Register im DIMDI führt im Dezember 2006 über 230 für das Gesundheitswesen relevante Objektidentifikatoren, die im VHitG-Arztbrief, der Qualitätssicherung der Dialyse der KBV und anderen HL7 Version 3-relevanten Konzepten eine zentrale Rolle für die semantische Interoperabilität spielen.

Methode: Eine an internationale OID-Register angelehnte Datenbank wurde in Abstimmung mit der HL7-Benutzergruppe beim DIMDI konzipiert. Die Datenbank beinhaltet Informationen zu dem Objekt, die Objektkennung und Angaben zu den verantwortlichen Organisationen und Personen. Konzeptuell wird unterschieden zwischen OID für Instanzen, z.B. Softwarefirmen, die wiederum eigene OID für ihre Installationen vergeben können, Identifikations-Kennungen, um z.B. eine Heilberufsnummer darstellen zu können, OID für Dokumente und OID für Identifikationsschemata. Identifikationsschemata sind beispielsweise Terminologie für Laborparameter oder eine Tabelle mit der strukturierten Darstellung der deutschen Disease Management Programme.

Die Vergabe der OID unterliegt einem standardisierten Prozess, in dem auch überprüft wird, ob es diese Kennung ein zweites Mal gibt, damit die Eindeutigkeit gewährleistet wird.

Ergebnisse: Das OID-System wird bereits in vielen Projekten und Konzepten angewendet. Neben der Identifizierung von Implementierungsleitfäden sind OID im Arztbrief zur Level 2- Darstellung von Diagnosen enthalten. Die Abschnittüberschriften zu den einzelnen Sektionen sind mittels LOINC, eine Terminologie zur Darstellung u.a. von Dokumentenüberschriften, kodiert und über eine OID referenziert. Die definierte Schnittstelle der KBV zur Qualitätssicherungs-Richtlinie zur Dialyse des gemeinsamen Bundesausschusses nutzt Infrastrukturidentifikatoren für die Referenzierung auf Tabellen zu Dialysebehandlungsinformationen, wie dem Dialyseabbruchgrund oder der Dialyseform. Für die präzise intersektorale Kommunikation sind Objektidentifikationen und die semantische Bedeutungen der dahinter liegenden Tabellen als Basisanwendung heute schon unabdingbar.


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