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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Telemedizinisches Therapie-Management-System für Diabetes Mellitus mit regelbasiertem aktivem Patienten-Feedback

Meeting Abstract

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  • Matthias Pinsker - Austrian Research Centers GmbH - ARC, Wien
  • Peter Kastner - Austrian Research Centers GmbH - ARC, Graz
  • Günter Schreier - Austrian Research Centers GmbH - ARC, Graz

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds654

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds654.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Pinsker et al.
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EINLEITUNG: Patienten mit chronischen Krankheiten benötigen eine lebenslange Behandlung. Bei Diabetes-Mellitus-Patienten ist eine individuelle Einstellung und kontinuierliches Monitoring der Therapie nötig [1]. Diese Arbeit erweitert etablierte Methoden für die Erfassung (Mobiltelefon), Verwaltung und Darstellung patientenbezogener Daten (Monitoring-Zentrale) [2] um die regelbasierte Interpretation der Patientendaten und Generierung einer Feedback-Nachricht.

METHODEN: Für die Optimierung des Behandlungsplans von Patienten mit chronischen Krankheiten wurden folgende Schlüsselmethoden realisiert:

  • Mobiltelefon als Patiententerminal

Ziel ist die regelmäßige Erfassung und Übertragung von Vital-Parametern (Blutzucker, Blutdruck, Gewicht, usw.) und Medikamentendosierung durch den Patienten mit Hilfe einer speziellen Java-Applikation.

  • Serverbasierte Monitoring-Zentrale

Sie dient der Verwaltung der Patienten (klinische Untersuchungen, Laborwerte, usw.) und (graphische) Darstellung der Daten.

  • Regelbasierte Interpretation für Patienten-Feedback

Unter Berücksichtigung der individuellen Zielbereiche und der übertragenen Daten erfolgt eine regelbasierte Beurteilung des aktuellen Zustandes verschiedener Parameter (Blutzucker, Blutdruck, Aktivität, usw.) und Anweisungen, wie dieser Zustand verbessert werden kann. Die textbasierte Interpretation und statistische Zusammenfassung werden wöchentlich an den Patienten als Feedback-Nachricht übermittelt.

ERGEBNISSE: Das Feedback-Service wurde für Patienten mit Diabetes Mellitus implementiert und technisch validiert. Hierfür wurden Daten von 10 Patienten einer vorangegangenen klinischen Studie herangezogen. Die Regelbasis besteht aus 27 Regeln und erzeugt 26 kombinierbare Feedback-Komponenten.

DISKUSSION: Mobiltelefone vereinfachen die Speicherung und Übertragung der Gesundheitsdaten und bieten die Möglichkeit Feedback-Informationen jederzeit abzurufen. Sie sind deshalb hervorragend als Patiententerminal geeignet. Die Monitoring-Zentrale ermöglicht dem Arzt die Verwaltung der Patienten und unterstützt ihn bei der Beurteilung großer Datenmengen durch grafische Darstellungsformen.

Für die individuelle Therapieoptimierung muss eine häufige und korrekte Übertragung der Gesundheitsdaten gewährleistet sein. Dazu müssen Patienten stark in den Therapieprozess involviert werden, um ihre Compliance auf einem hohen Level zu halten. Dieses Ziel soll durch das wöchentlich übermittelte Feedback erreicht werden. Weiters zeigte die Evaluierung mit vorhandenen Daten große Abweichungen zwischen den vom Arzt empfohlenen Therapiemaßnahmen (Dosierung von Korrekturinsulin) und den übertragenen Datensätzen. Diese Abweichungen sollten durch eine regelmäßige Rückmeldung signifikant verringert werden. Diese These wird in einer randomisierten, kontrollierten Studie evaluiert.


Literatur

1.
Howorka K. Functional Insulin Treatment: Principles, Teaching Approach and Practice. 2. ed., Springer, Berlin Heidelberg, Germany, 1996. p. 20-128.
2.
Scherr D, Zweiker R, Kollmann A, Kastner P, Schreier G, Fruhwald FM. Mobile phone-based surveillance of cardiac patients at home. J Telemed Telecare. 2006;12(5):255-61.