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Soziodemografische Parameter des Survey of Neonates in Pomerania (SNiP) u. a. im bundesdeutschen Vergleich
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Published: | September 6, 2007 |
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Einleitung / Hintergrund: Der Survey of Neonates in Pomerania (SNiP) wird als prospektive populationsbasierte Erhebung seit April 2003 in Greifswald und im Landkreis Ostvorpommern unter Einbeziehung aller Entbindungseinrichtungen durchgeführt. Bis 31.12.2006 wurden über 4500 Neugeborene in die Studie aufgenommen; das entspricht einer Erfassungsquote von über 95 % aller in der Erhebungsregion geborenen Kinder.
Material und Methoden: Die vorliegende Auswertung beruht auf den mütterlichen Daten im Zeitraum 04/2003 bis 03/2006. Von allen teilnehmenden Müttern (Teilnahmerate 2006: 79,5%, insgesamt um 80%) wurden in SNiP Informationen mittels Interview und Selbstausfüll-Fragebogen erhoben und durch Angaben aus Mutterpass und Krankenhausakte ergänzt. Von Ausschlüssen und Nichtteilnehmern wurden in Abstimmung mit der Ethikkommission Minimaldatensätze angelegt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Mütter in SNiP betrug für den Gesamtzeitraum 27,14 Jahre und lag damit fast drei Jahre unter dem Bundes-Durchschnitt. Während deutschlandweit zwischen 2003 und 2005 eine jährliche Erhöhung des mütterlichen Alters um 0,1 Jahre von 29,9 auf 30,1 Jahre beobachtet wurde, stieg es im Populationsgebiet von 26,93 auf 27,51 Jahre. Die Primiparae in SNiP waren durchschnittlich knapp 25 Jahre alt. Die mütterliche Alterskurve zeigt in Ostvorpommern einen viergipfeligen Verlauf mit Peaks bei 20, 24, 26 und 31 Jahren.
53,5% der Mütter besitzen einen Realschulabschluss, 31,0% eine (Fach-)Hochschulreife und 13,6% einen Hauptschulabschluss. Nur 1,4 Prozent verließen die Schule ohne Abschluss, 0,6% waren bei der Geburt ihres Kindes noch Schülerinnen.
Diskussion / Schlussfolgerungen: Mütter in Ostvorpommern sind deutlich jünger als im Bundes-Durchschnitt, wobei die Zunahme des Durchschnittsalters schneller als im Bundesdurchschnitt erfolgt. Es ist zu untersuchen, ob sich die gezeigten Trends in den nächsten Jahren in ähnlicher Weise fortsetzen.
Das Bildungsniveau scheint noch durch den in der DDR üblichen mittleren Bildungsabschluss (zehnklassige Polytechnischen Oberschule (POS)) angehoben zu sein.
Für weitere Untersuchungen wäre es wünschenswert, wenn die Studie über die derzeitige Förderperiode hinaus weitergeführt werden könnte.
Diese Studie wird gefördert vom BMBF (NBL 3, Referenz-Nr. 01 ZZ 0403).