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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Gesundheitsindikatoren bei Beschäftigten in der Altenpflege unter Berücksichtigung des Alters-Aspekts

Meeting Abstract

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  • Kathrin Kromark - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
  • Madeleine Dulon - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
  • Albert Nienhaus - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds598

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds598.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Kromark et al.
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Einleitung/Hintergrund: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels steht die Altenpflege in den nächsten Jahrzehnten vor großen Herausforderungen. Die Zahl pflegebedürftiger Personen wird von 1999 bis 2050 um 145% steigen [1], während die Zahl erwerbstätiger Personen im Jahre 2050 im Vergleich zum Jahr 2005 um 22% sinken wird [2]. Daher wird der Bedarf an länger im Berufsleben verbleibendes Pflegepersonal steigen. Pflegekräfte sind jedoch vielfachen Belastungen ausgesetzt, die zu vorzeitigem Ausscheiden aus dem Pflegeberuf führen können. In dieser Arbeit werden verschiedene Gesundheitsindikatoren unter dem Aspekt „Ältere Beschäftigte in der Pflege“ betrachtet.

Material/Methoden: Es wurden die Daten von 2162 Altenpflegekräften ausgewertet, von denen 22,8% 50 Jahre und älter waren. Sie wurden im Rahmen einer 2004/2005 durchgeführten Kreuzinterventionsstudie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege bei Beschäftigten in der Altenpflege (KRISTA-Studie) schriftlich zu Arbeitsbedingungen, zur Arbeitsbelastung und zu Ihrem Gesundheitszustand befragt und von Betriebsärzten untersucht.

Ergebnisse: Der allgemeine Gesundheitszustand wurde von 11,4% der jüngeren und 22,1% der älteren Beschäftigten als weniger gut oder schlecht (p<0,001) bezeichnet. Im Vergleich zu ihrer besten jemals erreichten Arbeitsfähigkeit bestand zwischen den jüngeren und älteren Pflegekräften ein statistisch signifikanter Unterschied: Bei den jüngeren gaben 81,0% und bei den älteren 62,6% eine gute bis sehr gute Arbeitsfähigkeit an (p<0,001). 16,7% der unter 50-Jährigen und 26,5% der ab 50-Jährigen hatten in den 4 Wochen vor Befragung subjektiv empfundene Beschwerden der Halswirbelsäule (p<0,001); bei den Lendenwirbelsäulen-Beschwerden waren es 37,6% vs. 53,1% (p<0,001). Unter den jüngeren Beschäftigten hatten zum Untersuchungszeitpunkt 16,1% Hautveränderungen an den Händen; in der Gruppe der ab 50-Jährigen waren es 14,8% (p=0,505).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Untersuchung lassen Handlungsbedarf für präventive Gesundheitsförderung bei älteren Beschäftigten erkennen. Die dargestellten Ergebnisse zeigen, dass insbesondere bei den Rückenbefunden der Bedarf einer frühzeitig und nachhaltig gestalteten Gesundheitsförderung besteht, die dazu beitragen kann, frühzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf zu vermeiden.


Literatur

1.
Schulz E, Leidl R, König HH. Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Zahl der Pflegefälle – Vorausschätzung bis 2020 mit Ausblick auf 2050, in: Deutsches Institut für Wirtschaftsfoschung (Hrsg.), DIW Diskussionspapier Nr. 240; Berlin 2001
2.
Eisenmenger M, Pötzsch O, Sommer B. Bevölkerung Deutschlands bis 2050 – 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, in: Statistisches Bundesamt, 11.koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden 2006