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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Mecklenburg-Vorpommern: Gesundheitsland Nr. 1? Motive, Wünsche und Erwartungen von Zuwanderern über 55 Jahre

Meeting Abstract

  • Sylvia Kroll - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Greifswald
  • Janina Krafczyk - ioCon Valley Mecklenburg-Vorpommern e.V., TransferNetzwerk Community Medicine, Greifswald
  • Beatrice Herzog - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Greifswald
  • Wolfgang Hoffmann - Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Greifswald

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds597

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Published: September 6, 2007

© 2007 Kroll et al.
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Hintergrund: In allen neuen Bundesländern sinken die Bevölkerungszahlen erheblich. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde basierend auf dem Jahr 2001 ein Bevölkerungsrückgang um 14,4 % (d.h. ca. 253.000 Einwohner auf ca. 1,51 Mio. Einwohner [1]) bis 2020 prognostiziert, der unter anderem auf eine starke Abwanderung insbesondere der jüngeren Bevölkerung zurückzuführen ist (Wanderungssaldo gesamt 2005: -7.352 Einwohner [2]). Die Abwanderung wird jedoch durch eine vermehrte Zuwanderung von über 55-Jährigen begleitet. Motive, Gesundheitszustand und Präventionsbedarf dieser speziellen Bevölkerungsgruppe der Zuwanderer sind derzeit unbekannt.

Methoden: Basierend auf den Daten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern wird eine detaillierte Analyse der Zusammensetzung des Zuwanderungsstroms nach Mecklenburg-Vorpommern für den Zeitraum 1995–2005 hinsichtlich Alter, Geschlecht, Familienstand, Herkunftsort sowie bedeutsamer Zuwanderregionen durchgeführt. Personen, die im Zeitraum 01.01.2002–31.12.2005 aus anderen Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern umgezogen sind und zum Zeitpunkt des Umzuges 55 Jahre und älter waren, erhalten postalisch einen standardisierten Fragebogen zu gesundheitsbezogenen Bedarfen und Inanspruchnahmen von Angeboten (z.B. Vorsorgeuntersuchungen / Früherkennung, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Rauchentwöhnung, Wellness-Angebote, regionale typische Heilmittel) und Servicedienstleistungen (z.B. Lieferdienste von Apotheken und Sanitätshäusern).

Ergebnisse: In Zusammenarbeit mit allen 120 Einwohnermeldeämtern in M-V wird gegenwärtig die Adressliste der Grundgesamtheit für die Befragung (N = 5.383) zusammengestellt (Stand März 2007: ca. 95 %). Die Versendung der Fragebögen erfolgt im Mai 2007. Anhand der Datenanalysen und Befragungsergebnisse sowie vorliegender Erkenntnisse über Erkrankungshäufigkeiten und Inanspruchnahmen von Versorgungsangeboten sollen zum einen Prognosen über Stärke und Struktur des Zuwandererstroms nach Mecklenburg-Vorpommern erstellt werden sowie zum anderen zukünftige, über die Patientenversorgung hinausgehende, gesundheitsbezogene Bedarfsbereiche identifiziert werden. Die aufbereiteten Ergebnisse und Schlussfolgerungen über gesundheitswirtschaftliche Potentiale werden den Akteuren der Gesundheitswirtschaft zur Verfügung gestellt.

Schlussfolgerung: Die Studienergebnisse liefern Ansatzpunkte zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Randbedingungen für zukünftige Zuwanderer. Sie stellen wichtige Planungsdaten sowohl für das medizinische Versorgungssystem als auch für Gesundheitswirtschaft und Landespolitik dar und sollen somit zur Attraktivitätssteigerung der Region beitragen.


Literatur

1.
Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern. 3. Landesprognose (Basisjahr 2001): Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern bis 2020. Schwerin, 2003.
2.
Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern. Statistische Berichte: Wanderungen in Mecklenburg-Vorpommern 2005. Schwerin, 2006.