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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Die Körpergröße ist mit Parodontitis assoziiert – die SHIP-Studie

Meeting Abstract

  • Thomas Kocher - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald
  • Henry Völzke - Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald
  • Rainer Biffar - Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald
  • Peter Meisel - Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds588

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Published: September 6, 2007

© 2007 Kocher et al.
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Hintergrund: Eine Disposition für entzündliche Krankheiten in frühem Lebensalter kann zu verzögertem Längenwachstum führen und dazu eine lebenslange inflammatorische Belastung mit sich bringen. Daher könnte die Körpergröße ein Marker für eine erhöhte Suszeptibilität für Entzündungen darstellen. Wir prüften diese Hypothese mit Bezug auf Parodontitis in einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie. Parodontitis ist eine chronische Entzündung, die durch gingivalen Attachmentverlust charakterisiert ist und unbehandelt zu Zahnverlust führt. Attachmentverlust akkumuliert im Lauf des Lebens, so dass die individuelle Krankheits-geschichte in jedem Individuum verfolgt werden kann.

Methoden: Bei 4290 zufällig ausgewählten Personen aus der Normalbevölkerung (Study of Health In Pomerania, SHIP) wurde anthropometrische und diagnostische parodontale Parameter erhoben. Verhaltensmuster und Umwelfaktoren wurden durch Interviews und Fragebögen erhoben.

Ergebnisse: Durch multiple Regressionsanalyse kontrolliert für Alter, Geschlecht, Rauchen, Diabetes, Bildung und Zahnarztbesuche wurde eine inverse Beziehung nachgewiesen zwischen Körpergröße und klinischem Attachmentverlust (p=0.006) sowie der Anzahl verbliebener Zähne (p=0.022). Die Stratifizierung nach Alter und Geschlecht zeigte, dass größere Personen weniger Attachmentverlust aufwiesen und mehr Zähne hatten als kleinere. Eine analoge Assoziation wurde zwischen der Körpergröße und Markern systemischer Entzündungen festgestellt, wie Fibrinogen, Leukozytenzahl, oder C-reactivem Protein.

Schlussfolgerung: Wenn Individuen, die mit einer hohen Suszeptibilität für infektiöse und/oder inflammatorische Krankheiten geboren werden, in der Kindheit häufig unter solchen Krankheiten leiden, dann kann das Wachstum beeinträchtigt sein. Wenn diese Personen das Erwachsenenalter erreichen, kommt das Wachstum zum Stehen, die Empfindlichkeit für Entzündungen bleibt jedoch bestehen. So gibt es bei kleineren Personen eine Tendenz zu einem erhöhten Risiko, an entzündlichen Krankheiten zu leiden.

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