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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

“Essential Health Care Package” für philippinische Kinder – ein Projekt auf der Grundlage der Milleniumsentwicklungsziele

Meeting Abstract

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  • Roswitha Heinrich-Weltzien - FSU, Jena
  • Bella Monse - Dept. of Education, Health and Nutrition Centre, Cagayan de Oro City

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds550

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Published: September 6, 2007

© 2007 Heinrich-Weltzien et al.
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Der Gesundheitszustand der philippinischen Grundschulpopulation ist alarmierend. Die Mehrzahl der Kinder leidet an einer starken kariösen Gebisszerstörung und Wurmerkrankungen, die durch eine fehlende Basishygiene übertragen werden. Beide Erkrankungen sind gesellschaftlich akzeptiert bzw. werden vernachlässigt, da sie nicht lebensbedrohlich sind. Sie haben jedoch einen großen Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder, auf ihre Abwehrlage gegenüber anderen schweren und potentiell lebensgefährlichen Erkrankungen, auf ihren Schulbesuch und auf ihre Lebensqualität insgesamt. Kinder, die an Zahnschmerzen leiden, können nicht essen und schlafen, sie haben Konzentrationsprobleme in der Schule, in deren Folge sich eine Wachstums- und Entwicklungsverzögerung einstellt. Wurminfektionen führen zu Anämie, vermindertem körperlichen Wachstum, reduzierter motorischer Aktivität und geistiger Entwicklung. Bei unterernährten Kindern ist eine Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes die Regel.

Um den Gesundheitszustand philippinischer Grundschüler ausweisbar zu verbessern, wurde im Rahmen der WHO/UNICEF-Strategie „Health Promoting School“ das „Essential Health Care Package for Filipino Children“ konzipiert. Auf der Grundlage der Milleniumsentwicklungsziele fokussiert das Gesundheitspaket auf die Implementierung effizienter schulischer Präventionsprogramme, in denen die Zahngesundheit Bestandteil der Allgemeingesundheit ist.

Die wesentlichen Säulen des schulischen Präventionsprogramms sind: tägliches Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste, Händewaschen mit Seife und eine zweimal jährliche Entwurmung aller Kinder. Für die Durchführung des Programms zeichnen die Lehrer verantwortlich, die Supervision obliegt dem Gesundheitspersonal der Schulbehörde. Monitoring und Evaluation des Programms erfolgt durch die zuständige lokale Regierungsstruktur (z.B. Provinzregierung). Die Kosten des Programms betragen 0,35 €/Kind/Jahr, und müssen von der jeweiligen Kommune für die Bereitstellung einer Zahnbürste, der notwendigen fluoridhaltigen Zahnpaste, von Seife und Medikamenten zur Entwurmung aufgebracht werden. Im Bereich der Lehrerfortbildung, der Schulung von politischen Entscheidungsträgern und medizinischem Personal des öffentlichen Gesundheitswesens wird das Programm durch UNICEF und InWent (Deutschland) unterstützt. Darüber hinaus wird es wissenschaftlich durch die WHO-Kollaborationszentren in Jena und Nijmegen begleitet.