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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Das erwartete Überleben für die Bevölkerung Deutschlands auf der Grundlage von Periodensterbetafeln

Meeting Abstract

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  • Verena Dlugay - PMV forschungsgruppe, Universität zu Köln, Köln
  • Martin Hellmich - IMSIE, Universität zu Köln, Köln

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds501

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Published: September 6, 2007

© 2007 Dlugay et al.
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Einleitung: Bei klinischen Studien ohne Kontrollgruppe ist es erstrebenswert, das beobachtete Überleben des Patientenkollektivs mit dem Überleben der allgemeinen Bevölkerung zu vergleichen. Das Überleben einer Gruppe aus der allgemeinen Bevölkerung, welche in Alter und Geschlecht dem Patientenkollektiv entspricht, wird "erwartetes Überleben" genannt. Ziel des Beitrags ist die Bestimmung des erwarteten Überlebens für die Bevölkerung Deutschlands auf der Grundlage von Periodensterbetafeln des Statistischen Bundesamtes mit Hilfe des Programmes R. Zur Illustration dient ein realer, klinischer Datensatz.

Material und Methoden: In der Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes [1] liegen u.a. die Periodensterbetafeln des früheren Bundesgebietes, der ehemaligen DDR bzw. der Neuen Bundesländer und für Deutschland insgesamt nach der Wiedervereinigung für den Zeitraum von 1952/1953 bis 2002/2004 vor. Diese nach Geschlecht getrennten Tabellen enthalten für jedes Alter zwischen 0 und 100 Jahren (allgemeine Sterbetafeln) bzw. zwischen 0 und 90 Jahren (abgekürzte Sterbetafeln) u.a. die altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten.

Ergebnisse: Die alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten werden in das Programm R eingelesen, zu täglichen Hazardfunktionen transformiert und für mehrere Jahre in einem gemeinsamen "ratetable"-Objekt vereint. Die Zeilen einer "ratetable" enthalten die Altersjahre von 0 bis 100, die Spalten entsprechen den Geschlechtern und die Anzahl der berücksichtigten Jahre stellt die dritte Dimension dar. Vier unterschiedliche "ratetables" werden aufgestellt: Die "Tafel_FBG_D" umfasst die Werte für das frühere Bundesgebiet und ab der Wiedervereinigung die Werte für Deutschland insgesamt. Die "Tafel_FBG" enthält durchgängig die Werte für das frühere Bundesgebiet. Die "Tafel_DDR_D" umfasst die Werte für die ehemalige DDR und ab der Wiedervereinigung die Werte für Deutschland insgesamt und die "Tafel_DDR" enthält die Werte für die ehemalige DDR und ab der Wiedervereinigung die Werte der Neuen Bundesländer.

Schlussfolgerungen: Je nach Einzugsgebiet einer klinischen Studie kann mithilfe der aufgestellten "ratetables" das erwartete Überleben für die Bevölkerung Deutschlands bestimmt werden.


Literatur

1.
Statistisches Bundesamt (2006), Periodensterbetafeln für Deutschland: Allgemeine und abgekürzte Sterbetafeln von 1871/1881 bis 2002/2004. Wiesbaden.