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Indirekte Meta-Analysen: ein valides Instrument zur vergleichenden Nutzenbewertung?
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Published: | September 6, 2007 |
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Hintergrund: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) berücksichtigt bei seinen Nutzenbewertungen für Therapien ausschließlich direkte head-to-head Vergleichsstudien. Insbesondere bei Indikationen mit einer großen Therapievielfalt liegen jedoch selten ausreichend Studien dieser Art vor, um eine valide Aussage treffen zu können. Grund dafür ist nicht selten die erforderliche Fallzahl, um valide Aussagen zu erhalten. Einen Ausweg stellt die indirekte Meta-Analyse dar, die z.B. auch vom National Institute of Clinical Excellence (NICE) in solchen Situationen empfohlen wird.
Material und Methoden: Anhand des Datenmaterials des Vorberichts des IQWiG zur antihypertensiven Behandlung der essentiellen Hypertonie sollen die Ergebnisse der direkten Meta-Analyse und einer indirekten Meta-Analyse verglichen werden. Grundlage für die indirekte Meta-Analyse sind Bayesianische Network Analysen.
Ergebnisse: Der Wirksamkeitsvergleich wird sowohl für die direkte als auch für die indirekte Meta-Analyse in Form von Relativen Risiken (RR) für Folgeerkrankungen der Hypertonie dargestellt und verglichen. Während manche Schätzer für RR sehr nah zusammen liegen, sind andere Schätzer signifikant unterschiedlich. Gründe hierfür werden untersucht, auch die Frage nach der Wahl des Modells für die indirekten Vergleiche (homogen, heterogen) wird beleuchtet.
Diskussion: Die Verwendung von indirekten Meta-Analysen ermöglicht die Schätzung von Therapievergleichen, auch wenn keine direkten Vergleichsstudien vorliegen. Die Validität der Ergebnisse muss jedoch individuell untersucht werden.