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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Blutdruckmanagement und -kontrolle nach Hirninfarkt im Versorgungsalltag: Ergebnisse der EUROASPIRE III Studie

Meeting Abstract

  • Peter Heuschmann - Kings's College London, London
  • Jan Heidrich - Universität Münster, Münster
  • Ralf Dittrich - Universität Münster, Münster
  • Matthias Schilling - Universität Münster, Münster
  • Christof Prugger - Universität Münster, Münster
  • Ulrich Keil - Universität Münster, Münster

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds151

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Published: September 6, 2007

© 2007 Heuschmann et al.
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Hintergrund: Die effektive Behandlung modifizierbarer Risikofaktoren nach Hirninfarkt trägt entscheidend dazu bei, das Risiko eines Rezidivschlaganfalles zu senken. Hierbei ist insbesondere die optimale Einstellung des Blutdruckes als Hauptrisikofaktor für den Schlaganfall von besonderer Bedeutung. In Deutschland fehlen Daten zu Blutdruckmanagement und -kontrolle von Schlaganfallpatienten nach Entlassung aus dem Krankenhaus.

Methode: Im Rahmen einer laufenden Querschnittsstudie wird die Qualität der Sekundärprävention nach Schlaganfall im Versorgungsalltag untersucht. Die Untersuchung ist in die europäische Multicenter-Studie EUROASPIRE III eingebettet, deren deutscher Teil im Regierungsbezirk Münster mit 2,6 Millionen Einwohnern durchgeführt wird. In einem standardisierten Interview werden konsekutiv hospitalisierte Schlaganfallpatienten aus der Studienregion Münster zwischen den Zeitpunkten 6 und 24 Monate nach Erstereignis zu vaskulären Erkrankungen und Risikofaktoren, Motivation zur Änderung des Lebensstils, Krankheitswissen und aktueller Medikation befragt. Das Interview beinhaltet auch eine standardisierte Blutdruckmessung.

Ergebnisse: Zwischen Oktober 2006 und Januar 2007 wurden 147 Hirninfarktpatienten untersucht; die Teilnahmerate überlebender Patienten betrug 66.2%. Bei 112 (76.2%) der Patienten wurde während des Klinikaufenthaltes eine arterielle Hypertonie diagnostiziert. Die Blutdruckwerte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrugen im Mittelwerte 140.4 mmHg systolisch (S) und 85.0 mmHg diastolisch (D) (Hypertoniker: 142.3/84.9; Nicht-Hypertoniker: 134.4/85.1; p=0.05 (S), p=0.61 (D)); Patienten mit diagnostizierter Hypertonie gaben zu 84.7% an, Medikamente gegen erhöhten Blutdruck einzunehmen. Informationen über eine mögliche diätetische Blutdrucksenkung erhielten 6.9% der Befragten (Hypertoniker: 8.3%; Nicht-Hypertoniker: 2.9; p=46). Bei 88.4% der Patienten wurde seit Krankenhausentlassung mindestens einmal der Blutdruck gemessen (Hypertoniker: 90.1%; Nicht-Hypertoniker: 82.9%; p=21), 72.3% der Hypertoniker maßen Ihren Blutdruck regelässig selbst. 72.8% der Befragten gaben an, den optimalen Blutdruckwert zu kennen (Hypertoniker: 75.5%; Nicht-Hypertoniker: 68.6%; p=59); der angegebene Zielwert betrug im Mittelwert 132.0/81.3.

Diskussion: In unserer Studienpopulation bestehen Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der Aufklärung von Schlaganfallpatienten zur diätetischen Behandlung eines erhöhten Blutdruckes.