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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Analyse der Transforming Growth Factor 1 (TGFbeta) Genpolymorphismen in codon 25 und codon 10 im Zusammenhang mit durch Asbestfaserstaub verursachten Erkrankungen der Lunge oder der Pleura und asbestverursachten Bronchialkarzinomen

Meeting Abstract

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  • Simone Helmig - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen
  • Alexandra Belwe - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen
  • Joachim Schneider - Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds147

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Published: September 6, 2007

© 2007 Helmig et al.
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Hintergrund: Transforming growth factor 1 (TGFbeta) ist ein multifunktionelles Zytokin und ein Wachstumsfaktor, welcher eine bedeutende Rolle bei vernarbenden und fibrosierenden Prozessen spielt. Diese Fähigkeiten machen TGFbeta zu einem der wichtigsten Mediatoren bei fibrosierenden Entzündungsreaktionen und Krebserkrankungen. Zwei Polymorphismen des TGFbeta codierenden Gens im Codon 25 und 10 werden mit einer unterschiedlichen TGFbeta Aktivität assoziiert.

Daher ist es wahrscheinlich, dass die genetische Variation des TGFbeta Gens Einfluss auf die Induktion bzw. Progression von fibrosierenden Erkrankungen bzw. Tumorerkrankungen hat. In dieser Studie soll untersucht werden, ob eine Assoziation der zuvor beschriebenen Polymorphismen mit Asbestfaserstaub verursachten Erkrankungen der Lunge oder der Pleura vorliegt.

Material und Methoden: Peripheres Blut wurde für die DNA Isolation von Patienten aus der Poliklinik des Institutes für Arbeits- und Sozialmedizin gewonnen.

Mittels real time PCR Analyse (LightCycler) wurden die Genpolymorphismen im Codon 25 (Arg25Pro) und im Codon 10 (Leu10Pro) des TGFbeta Genes untersucht und auf eine Assoziation mit Asbestfaserstaub verursachten Erkrankung überprüft.

Insgesamt wurden die Genotypen bei Patienten mit anerkannten Berufskrankheiten der Nr. 4103 BKV (N=322) und der Nr 4104 BKV (N=33) ermittelt und mit den Genotypen in einer Gruppe Gesunder (N=49) verglichen.

Ergebnis: Die hier beobachteten Allelfrequenzen lagen innerhalb des Bereiches der für Kaukasier beschrieben wird.

Der Polymorphismus des Codon 10 war signifikant assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Lungenasbestose OR=2,48 (95% CI:1,16-5,33) und für Pleuraasbestose OR=2,22 (95% CI:1,13-4,34).

Der Polymorphismus des Codon 25 erzielte ein erniedrigtes Krankheitsrisiko für das Asbest assoziierte Bronchialkarzinom OR=0.37(95% CI:0,05-2,16) und ein erhöhtes Krankheitsrisiko für Asbest bedingte Fibrosen gegenüber nicht Asbest bedingten Fibrosen OR=1.7(95% CI:0,16-16,25).

Schlussfolgerung: In dieser Studie konnte der genetische Einfluss der TGFbeta Polymorphismen, in Codon 10 und 25, auf das Krankheitsrisiko bei Asbestfaserstaub verursachten Erkrankungen der Lunge oder der Pleura sowie asbestverursachten Bronchialkarzinomen verdeutlicht werden. Diese genetische Variabilität erklärt einen Teil der Interindividuell unterschiedlichen Suszeptibilität, gegenüber vergleichbarer Gefahrstoffbelastungen.