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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Das Rostocker Biometrie System „ROBISYS“ – Erfahrungen, aktueller Stand und Vorstellungen zur Weiterentwicklung

Meeting Abstract

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  • Günther Kundt - Universität Rostock, Rostock
  • Jan Tamm - Universität Rostock, Rostock
  • Martin Sander - Klinikum Neubrandenburg, Neubrandenburg

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds429

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2005/05gmds416.shtml

Published: September 8, 2005

© 2005 Kundt et al.
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Erfahrungen und aktueller Stand

In den vergangenen Jahren ist ein kleines Lernprogramm zur Unterstützung der Biometrieausbildung entstanden (http://www.imib.med.uni-rostock.de/elearning/elearning_start.html). Es enthält bisher drei Module für spezifische Fragestellungen. Im einzelnen handelt es sich um die Bereiche

  • Deskriptive Statistik,
  • Bewertung diagnostischer Tests und
  • Randomisierungsverfahren für kontrollierte klinische Studien

Während der erstgenannte Baustein im Rahmen einer medizinischen Doktorarbeit konzipiert, programmiert und evaluiert wurde sind die beiden weiteren Module im Rahmen des BMBF-Projekts ”Methodenlehre-Baukasten” (detaillierte Projektbeschreibung siehe http://www.methodenlehre-baukasten.de/web/php/index.php) entstanden.

Der ”Methodenlehre-Baukasten” ist ein modulares Lehr-Lernprogramm für den Themenbereich ”Methodenlehre und Statistik”. Von seinem Anforderungsprofil und seinen Beispielen, Übungen und Texten zielt er auf Studierende der Psychologie, der Soziologie, der Medizin, der Erziehungswissenschaft und der Wirtschaftswissenschaft. Das didaktische Konzept orientiert sich an dem Konzept des Entdeckenden Lernens und unterscheidet sich damit von herkömmlichen Lehrbüchern und -programmen [1], [2]. Es wird dabei so vorgegangen, dass zu Beginn eines jeden Moduls der (die) Studierende über typische, anwendungsbezogene Fragestellungen in eine Problemsituation eingeführt wird, die dann zur Anwendung der entsprechenden statistischen Methode führt. Dieser Teil dient vor allem der Motivation und Sensibilisierung der Studierenden. Das eigentliche Wissen zur Methode soll sich der (die) Studierende über interaktive Übungselemente, eingebunden in ein exploratives Übungsdesign, selbst erarbeiten. Wert wird insbesondere darauf gelegt, dass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, ihren Lernprozess selbst zu steuern und sie nicht klassisch einem vorgefertigten, linear aufgebauten Drehbuch einer typischen Vorlesung folgen müssen.

Die Module „Bewertung diagnostischer Tests“ und „Randomisierungsverfahren für kontrollierte klinische Studien“ haben wir einzeln bereits vorgestellt [3], [4]. In der Zwischenzeit haben sie ihre praktische Feuertaufe bestanden und wurden vielfach in der Ausbildung von Medizinstudenten, bei der Vorbereitung von Beratungsgesprächen und der Konzipierung eines Studienplans eingesetzt. In der Ausbildung von Medizinerstudenten hat unser eLearning-System „Bewertung diagnostischer Tests“ in einem randomisierten Vergleich zur herkömmlichen Lehrstrategie in einer MC-Klausur zu äquivalenten Leistungen geführt [3]. Wenn Studienanträge in einer Sitzung der Ethikkommission wegen methodischer Mängel überarbeitet werden müssen, wird unser Modul „Randomisierungsverfahren für kontrollierte klinische Studien“ dazu gerne herangezogen. Insgesamt fühlen wir uns ermutigt, auf dem Weg des eLearning weiter zu arbeiten, Erweiterungen in unserem Angebot vorzunehmen und sie in Zukunft für den Unterricht von Medizinstudenten sowie auch als Begleitung von Beratungsgesprächen praktisch einzusetzen.

Ausblick

Gegenwärtig arbeiten wir an der Anpassung aller drei Module an ein farblich äquivalentes Design. Weiterhin sind wir für den ersten Modul „Deskriptive Statistik“ zur Evaluierung in einer Fragebogenaktion, deren Resultate wir vorstellen werden. Weitere Module für spezifische Fragestellungen sollen erarbeitet werden. Im einzelnen handelt es sich um

  • Sequentielle Tests und
  • Maßzahlen in der Epidemiologie (Prävalenz, Inzidenz, Relatives Risiko, Odds ratio),

wobei unsere Erfahrung in der Ausbildung und in Beratungsgesprächen insbesondere für die Realisierung des zweiten Moduls Handlungsbedarf sieht.


Literatur

1.
Neumann K, Engeln-Müllges G, Niederdrenk K, Martus, P. Das multimediale Lernsystem für Medizinische Statistik. In: Puppe, F., Albert, J., Bernauer, J., Fischer, M., Klar, R., Leven, J. (Hrsg): 7. GMDS-Workshop "Rechnergestützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin". Aachen: Shaker Verlag; 2002: 147-152.
2.
Köpcke W, Heinecke A.Die Java unterstützte Münsteraner Biometrie Oberfläche (JUMBO): Ein HTML-basiertes Lehr- und Lernsystem für die Übungen in Medizinischer Biometrie. In: Greiser, E., Wischnewski, M. (Hrsg): Methoden der Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie in der modernen Informationsgesellschaft (43. Jahrestagung der GMDS Bremen, September 1998). MMV Medien & Medizin Verlag; 1998: 266-269.http://medweb.uni-muenster.de/institute/imib/lehre/skripte/biomathe/jumbo.html
3.
Kundt G, Tamm J. Erfahrungen mit der Lernsoftware "Anwendung statistischer Methoden in der klinisch experimentellen Forschung". In: Pöppl S, Bernauer J et al. Hrsg. Rechnergestützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin. Proceedings zum 8. Workshop der GMDS AG "Computergestützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin", Lübeck, 25.-26.3.2004. Aachen: Shaker Verlag; 2004: 185-191.
4.
Kundt G, Tamm J. Der Modul "Randomisierung in klinischen Studien" in der Lernsoftware "Anwendung statistischer Methoden in der klinisch experimentellen Forschung": ein Beitrag zur Evaluation von Lernsystemen. In: Ammenwerth E, Gaus W, Haux R, Lovis C, Pfeiffer KP, Tilg B, Wichmann HE, Hrsg. Kooperative Versorgung, Vernetzte Forschung, Ubiquitäre Information. Niebüll: Verlag videel OHG; 2004: 468-40