gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Übereinstimmung unterschiedlicher somatischer Klassifikationssysteme bei Neugeborenen

Meeting Abstract

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  • Helga Krentz - Universität Rostock, Rostock
  • M. Voigt - Universität Rostock, Rostock
  • Chr. Fusch - Universität Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds181

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Published: September 8, 2005

© 2005 Krentz et al.
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Fragestellung

Wie groß ist die quantitative Übereinstimmung unterschiedlicher somatischer Klassifikationssysteme bei Neugeborenen, d.h. wie verteilen sich Neugeborene unter der 10. Geburtsgewichtsperzentile bei anderen Klassifikationssystemen, wie längenbezogenem Geburtsgewicht (g/cm), Body-Maß-Index (g/cm²) und Rohrerindex (g/cm³)?

Methodik

Zur Beantwortung der Fragenstellung wurde das Gesamtgeburtenkollektiv von Einlingen aus der Bundesrepublik Deutschland der Jahre 1995 bis 1997 analysiert. Die Auswertung der mehr als 1,8 Millionen Geburtsdaten erfolgte mit dem Statistikprogrammpaket SPSS im Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der Universität Rostock.

Ergebnisse

Bei der Klassifikation von Neugeborenen nach somatischen Merkmalen hat sich in der Perinatalmedizin die Perzentilwertdarstellung der Beziehung von Körpermaßen und Schwangerschaftsdauer schon lange bewährt. Dabei zeigte sich, dass besonders die zweidimensionale Klassifikation nach Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht von klinischer Bedeutung ist. In zunehmendem Maße findet man auch Arbeiten, die das längenbezogene Geburtsgewicht, den Body-Maß-Index und den Rohrerindex der Neugeborenen zur somatischen Klassifikation empfehlen.

In dieser Arbeit wurde geprüft, inwieweit diese somatischen Klassifikationssysteme für das Gesamtgeburtenkollektiv und für ein Geburtenkollektiv bei 40 vollendeten Schwangerschaftswochen übereinstimmen. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Übereinstimmung der insgesamt 9,5% nach dem Geburtsgewicht hypotrophen Neugeborenen (<10. Perzentile) mit den nach dem längenbezogenen Geburtsgewicht hypotroph klassifizierten 6,9% beträgt. Das entspricht einer Übereinstimmungsrate von 72,6%. Zwischen hypotropher Klassifizierung nach dem Body-Maß-Index und dem Geburtsgewicht beträgt die Übereinstimmung 42,0% und zwischen dem Rohrerindex und dem Geburtsgewicht nimmt die Übereinstimmungsrate auf 27,1% ab.

Bei der Analyse einer Gruppe von nur termingerecht geborenen Kindern, die mit 40 vollendeten Schwangerschaftswochen geboren wurden, ergeben sich ähnliche Übereinstimmungen.

Schlussfolgerung

Die größte Übereinstimmung konnte zwischen dem Geburtsgewicht und dem längenbezogenen Geburtsgewicht nachgewiesen werden. Die schlechteste Übereinstimmung zeigte sich zwischen dem Geburtsgewicht und dem Rohrerindex.

Weitere Untersuchungen zur Morbidität und Mortalität der Neugeborenen unter Berücksichtigung unterschiedlicher somatischer Klassifikationssysteme sind vorgesehen.