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Konzeption, Implementierung und Evaluation eines asynchronen E-Learning-Kurses im Rahmen des Frankfurter Promotionskollegs
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Published: | July 30, 2024 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Unter Berücksichtigung aktueller technischer Möglichkeiten und der Finanzlage öffentlicher Haushalte ergibt sich das Potenzial, Lehrinhalte in asynchronen E-Learning-Formaten zu vermitteln. Im Kontrast zu synchronen (Wissensvermittlung in Echtzeit) werden asynchrone Formate orts- und zeitunabhängig angeboten. Dabei werden Kursmaterialien z.B. auf webbasierten Plattformen zur Verfügung gestellt und dann von Lernenden in individuellem Tempo zu einer selbst gewählten Zeit und ggf. repetitiv bearbeitet (z.B. [1]).
Das Promotionskolleg am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt bietet seit seiner Implementierung 2011 verschiedene Kurse zu wissenschaftlichem Arbeiten sowohl in synchronen „vor Ort“- und seit der COVID-19-Pandemie auch synchronen E-Learning-Formaten an [2], [3].
Die Umstellung von Kursen auf ein asynchrones Format wird nun anhand eines Kurses zum Thema „Klinische Epidemiologie“ erprobt: Dieser fand zunächst über 10 Jahre als synchroner „vor Ort“- und seit 2022 als E-Learning-Kurs mit ähnlichem Konzept statt. Bisher haben an diesen Kursen über 700 Promovierende teilgenommen.
Ziel dieser Arbeit ist die Beschreibung der Umstellung und Überprüfung der Zufriedenheit der Promovierenden hinsichtlich des neuen Formats.
Methoden: Bei der Konzeption des asynchronen Kurses wurde zum einen darauf geachtet, dass die bestehenden Lernziele dieses Kurses beibehalten wurden. Gleichzeitig sollten anstelle der ursprünglichen Methoden (Vortrag und Gruppenarbeiten) nun verschiedene Online-Methoden entwickelt und eingesetzt werden, die sich für einen asynchronen Kurs auf der Lernplattform Moodle eignen.
Der Kurs soll ab April 2024 allen Teilnehmenden des Promotionskollegs online zur Verfügung gestellt werden, die den Kurs bisher noch nicht besucht haben.
Die Zufriedenheit mit dem neuen Format wird anhand eines digitalen Lehrevaluationsinventars überprüft. Dieses enthält „klassische“ Aspekte, wie „klar erkennbare Lernziele“ und auf E-Learning ausgerichtete Merkmale, wie „keine technischen Probleme“. Die „klassischen“ Aspekte werden mit den bereits vorhandenen Evaluationsergebnissen der synchronen Lehrformate verglichen.
Ergebnisse: Der neu konzipierte Kurs auf der Lernplattform Moodle enthält u.a. Elemente der Visualisierung sowie der Interaktion wie bspw. Quiz, um das Vor- sowie das neu erworbene Wissen der Teilnehmenden zu überprüfen.
Die Evaluationsergebnisse werden momentan erhoben und beim Kongress vorgestellt.
Diskussion: In dieser Arbeit wird die Übertragung eines Kurskonzeptes in ein asynchrones Lehrformat dargestellt. Die Evaluationsergebnisse werden zeigen, welche Online-Lehrmethoden von den Promovierenden besonders gut bewertet werden. Es ist anzunehmen, dass sich das asynchrone Lehrformat nicht für alle Kursthemen (z.B. „Rhetorik“) eignet. Der hohe Arbeitsaufwand bei der Erstellung eines asynchronen Kurses geht auf Dauer mit einer Einsparung von Ressourcen und einer potenziell höheren Bedarfsorientierung einher.
Literatur
- 1.
- Murphy E, Rodríguez-Manzanares MA, Barbour M. Asynchronous and synchronous online teaching: Perspectives of Canadian high school distance education teachers. Br J Educ Technol. 2011;42(4):583-591. DOI: 10.1111/j.1467-8535.2010.01112.x
- 2.
- Sennekamp M, Paulitsch MA, Broermann M, Klingebiel T, Gerlach FM. Auf dem Weg zum Dr. med.-Welche Unterstützung brauchen Promovierende der Medizin? Teil 1: Bestandsaufnahme und Konzeptentwicklung [On the way to becoming an MD (Dr. med.): What kind of support do doctoral students need? Part 1: Survey and development of a program]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2016;110:69-76. DOI: 10.1016/j.zefq.2015.12.004
- 3.
- Paulitsch MA, Sennekamp M. Die Umstellung auf ein digitales Lehrformat in der COVID-19-Pandemie: Perspektive der Teilnehmer/Innen des Promotionskollegs am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In: Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP-02-01. DOI: 10.3205/22gma164