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Unterricht zur Einlage einer peripheren Verweilkanüle – eine autoethnographische Analyse der Rolle eines Peer-Tutors
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Published: | July 30, 2024 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Wir, drei Medizinstudierende der ETH Zürich und USI im 5., 7. und 9. Semester werden beim Kurs zur Einlage einer peripheren Verweilkanäle (PVK) als Peer-Tutor*innen (PT) für Pflege- und Medizinstudierende eingesetzt. Nach einer Schulung konnten wir den Kurs selbstständig leiten. Das Peer-Tutoring beinhaltet einen kurzen theoretischen Input zu (Kontra)-Indikationen, Komplikationen und Wahl der PVKs. Zu Beginn des praktischen Teils zeigen wir die PVK-Einlage an einem Modellarm vor, beantworten Fragen und geben Tipps aus eigener Erfahrung. Danach können die Studierenden unter der Anleitung von uns die PVK-Einlage am Modellarm üben und sich das Handling sowie den Ablauf verinnerlichen. Zuletzt bieten wir den Studierenden die Möglichkeit, die PVK-Einlage aneinander zu üben. Um unsere Aufgabe so zu erfüllen, dass der pädagogische Auftrag und die Sicherheit der Studierenden gewährleistet sind, stellen wir uns die Frage, welche Rahmenbedingungen für uns wichtig sind, damit wir unsere Rolle gut wahrnehmen können.
Methoden: Nach rund 15 Einsätzen als PT reflektierten wir anhand der modifizierten autoethnographischen Methode unsere Erfahrungen. Die Autoethnographie ist eine Forschungsmethode, in der sich die Autoren auf ihre eigene gelebte Erfahrung beziehen [1].
Ergebnisse: Eine deskriptive Kodierung [2] wurde eingesetzt, um unsere Erfahrungen als PT zu erfassen. Die Ergebnisse haben wir analysiert und fünf Schlüsselthemen wurden zusammengefasst. Die wichtigsten Rahmenbedingungen für uns PT sind die pädagogischen und kommunikativen Fähigkeiten, die Selbstsicherheit und Kompetenz, die Teamarbeit und Koordination, die Selbstreflexion und Feedback sowie die Möglichkeit der Konsultation einer Pflegefachperson.
Diskussion: Die pädagogischen und kommunikativen Fähigkeiten basierend auf einer guten Didaktik und einem respektvollen Umgang bilden den Grundstein eines erfolgreichen Peer-Teachings. Zudem sind die Ausstrahlung von Selbstsicherheit und Kompetenz massgebend für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit den Studierenden und zur Erzeugung einer guten Lernatmosphäre. Die Teamarbeit und Koordination sind entscheidend, um den Studierenden eine effiziente und lernorientiere Durchführung des Kurses zu ermöglichen. Wichtig dabei sind das Zeitmanagement, der Ablauf und die Aufgabenteilung. Durch regelmässige Selbstreflexion, Feedback von Studierenden und Diskussionen unter PT wird eine stetige Optimierung des Unterrichts ermöglicht. Die Konsultation einer Pflegefachperson erhöht die Sicherheit und stärkt das Selbstvertrauen eines PT.
Take Home Messages: Durch die identifizierten Schlüsselthemen entsteht eine positive Wechselwirkung. Die pädagogischen und kommunikativen Fähigkeiten sowie eine effektive Kommunikation und Teamarbeit kreieren eine gute Lernatmosphäre. Ein qualitativer Lernerfolg der Studierenden führt zu einem positiven Erlebnis, wodurch wir als PT mit jeder Erfahrung die Selbstsicherheit und die Kompetenzen erweitern können.