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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

Ist das geplante und gelehrte Curriculum kongruent? Eine konsekutive Evaluation des Curriculums mittels Curriculum Mapping

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tuija Waldvogel - ETH Zürich, Department of Health Sciences and Technology, Schweiz
  • Jörg Goldhahn - ETH Zürich, Department of Health Sciences and Technology, Schweiz
  • Matthias Seidel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin CCM/CVK, Berlin, Deutschland
  • Julian Suhr - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin CCM/CVK, Berlin, Deutschland
  • Till Rech - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für medizinische Informatik, LOOOP Projekt, Berlin, Deutschland; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neonatologie, Berlin, Deutschland
  • Olaf Ahlers - Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Institut für Gesundheitswissenschaftliche Ausbildungsforschung, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, Deutschland; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für medizinische Informatik, LOOOP Projekt, Berlin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-03-02

doi: 10.3205/24gma011, urn:nbn:de:0183-24gma0117

Published: July 30, 2024

© 2024 Waldvogel et al.
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Text

Zielsetzung: Es besteht ein großes Risiko, dass das gelehrte Curriculum nicht dem geplanten Curriculum entspricht [1]. Nachdem eine Befragung der Medizinstudierenden der ETH gezeigt hatte, dass die definierten Lernziele teilweise nicht mit jenen im Unterricht übereinstimmten, wurde die Umsetzung aller Lernziele standardisiert evaluiert. Ziel war es, die Abweichungen zwischen dem geplanten und dem gelehrten Curriculum zu quantifizieren.

Methoden: Das gesamte Curriculum des Bachelors in Humanmedizin ist an der ETH Zürich mit der Online Plattform LOOOP [2] kartiert. Die Evaluation wurde basierend auf diesem „Curriculum Mapping“ vorgenommen.

Eine erste Evaluation wurde im Frühlingssemester 2022 direkt in LOOOP durchgeführt, wobei zu jedem Lernziel des 2., 4, und 6. Semesters zwei Fragen beantwortet werden mussten:

1.
Wurde das Lernziel in der Lehrveranstaltung kommuniziert? [ja/nein]
2.
In welchem Ausmass wurde das Lernziel in der dazugehörigen Veranstaltung abgedeckt? [Likert-Skala von 1 bis 5].

Hinsichtlich der Abdeckung wurden die Durchschnittswerte für die beiden oberen Kategorien „vollständig“ und „mehrheitlich“ addiert.

Die Fragen wurden durch geschulte studentische Mitarbeitende beantwortet, die in den jeweiligen Modulen eingeschrieben waren und den Unterricht besuchten. Die Lernziele des geplanten Curriculums waren für diese und alle anderen Studierenden transparent in LOOOP einsehbar. Alle Ergebnisse der Evaluation 2022 wurden den Modulverantwortlichen kommuniziert und die Evaluation im Frühlingssemester 2023 wiederholt, um Veränderungen zu untersuchen.

Ergebnisse: Die Durchschnittswerte hinsichtlich der Kommunikation der Lernziele lagen im Jahr 2022 bei 99% im 2. Semester, 84% im 4. Semester und 65% im 6. Semester. Die Werte im Jahr 2023 lagen pro Semester jeweils bei 80%, 99% und 95%. Bei detaillierter Durchsicht der Resultate wurde die fehlende Aktualisierung der Lernziele in LOOOP als Grund für die Verschlechterung im 2. Semester identifiziert.

Bzgl. der Abdeckung lagen die Werte 2022 bei 95%, 83% und 91% für das 2., 4. und 6. Semester und 2023 jeweils bei 86%, 96% und 81%. Hier konnte neben der fehlenden Aktualisierung der Lernziele als weiterer Faktor Variationen zwischen Tutor*innen bei Übungen als Ursache für die Verschlechterungen identifiziert werden.

Diskussion: Die Evaluation zeigte eine gute bis sehr gute Abdeckung der Lernziele im Unterricht. Dies steht im Einklang mit anderen Ergebnissen [2], dass die sorgfältige Definition der Lernziele im Rahmen der curricularen Kartierung und eine niedrigschwellige, transparente Kommunikation der Lernziele eine gute Grundlage für die Deckungsgleichheit des geplanten mit dem gelehrten Curriculum darstellt.

Take Home Message: Eine Evaluation der Umsetzung des geplanten Curriculums in das gelehrte Curriculum gibt eine Übersicht über die Kongruenz und ermöglicht es, kritische Faktoren zu identifizieren, welche die Deckungsgleichheit gefährden können.


Literatur

1.
Harden RM. AMEE Guide No. 21: Curriculum mapping: a tool for transparent and authentic teaching and learning. Med Teach. 2001;23(2):123-137. DOI: 10.1080/01421590120036547 External link
2.
Balzer F, Hautz WE, Spies C, Bietenbeck A, Dittmar M, Sugiharto F, Lehmann L, Eisenmann D, Bubser F, Stieg M, Hanfler S, Georg W, Tekian A, Ahlers O. Development and alignment of undergraduate medical curricula in a web-based, dynamic Learning Opportunities, Objectives and Outcome Platform (LOOOP). Med Teach. 2016;38(4):369-377. DOI: 10.3109/0142159X.2015.1035054 External link