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Train the Tutor – Know-How online
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Published: | September 14, 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Die Qualifizierung von Tutor*innen für die extracurriculare Lehre in einem SkillsLab dient dem Erwerb von Lehrkompetenzen der Tutor*innen und leistet einen Beitrag zur Qualitätssicherung und Professionalisierung der medizinischen Lehre. Lehrtätigkeiten werden außerdem zunehmend als Kernkompetenz im ärztlichen Beruf wahrgenommen. Die fundierte Qualifizierung als Tutor*in erfordert medizindidaktischen Input auf theoretischer Ebene wie auch praktisches Training und Supervision. Darüber hinaus müssen Strategien zur Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen ausgebildet werden, die eng verknüpft sind mit der Anleitung zur Selbstreflexion.
Methoden: Im STÄPS (Studentisches Trainingszentrum Ärztlicher Praxis und Simulation) der Universitätsmedizin werden praktische Fertigkeiten im Peer-Teaching-Format vermittelt. Das dazugehörige didaktische Schulungskonzept ist im Wintersemester 2020/21 in ein semsterbegleitendes Online-Format weiterentwickelt worden. Das Train the Tutor-Programm beinhaltet eine theoretische und eine praxisorientierte Ebene, so dass die umfassenden didaktischen Schulungen mit fachlicher Expertise, Supervisionen und Peer-Hospitationen in den Tutorien verknüpft werden.
Die zehn Theorie-Bausteine umfassen wesentliche medizindidaktische Lernfelder, die praxisrelevante Bezüge zu den Tutorien und der Tätigkeit als Tutor*in herstellen. Die aktive Mitwirkung und Gestaltung der Inhalte und Materialien durch die Tutor*innen ist eine maßgebliche Komponente auf dem Weg zur Professionalisierung. Die lernförderliche Interaktion zwischen den Tutor*innen wird durch die Nutzung digitaler Tools wie Audience Response Systems und kollaborativer Plattformen verstärkt. Vorbereitende Inhalte im Inverted-Classroom-Konzept und zusätzliche Materialien werden über Lernmanagementsysteme zur Verfügung gestellt.
Die Praxisebene beinhaltet die selbstständige Einarbeitung in die zu gebenden Tutorien und das Halten eines Probetutoriums mit anschließendem Feedback. Des Weiteren absolvieren die Tutor*innen eine Peer-Hospitation mit nachgelagerter Besprechung. Eine ärztliche und didaktische Supervision ergänzt die Qualitätssicherung. Zur Stärkung der fachlichen Expertise findet regelmäßig ein Austausch mit ärztlichen Pat*innen statt.
Ergebnisse: Das Konzept und die Umsetzung des Train the Tutor-Programms wurde von den Tutor*innen sehr positiv evaluiert. Das Online-Format wird als adäquates Ersatzformat in Pandemiezeiten eingeschätzt und ermöglicht darüber hinaus einen regelmäßigen Austausch im Tutor*innen-Team. Die Gruppenarbeiten in den Breakoutsessions sowie der vielfältige Einsatz von Methoden und digitalen Tools wurden besonders wertgeschätzt.
Diskussion: Das Train the Tutor-Programm des STÄPS leistet eine vielseitige Qualifizierung der Tutor*innen, die neben den konkreten extracurricularen Lehrtätigkeiten eine medizindidaktische Grundlage für zukünftige Lehrkompetenzen anlegt.
Take Home Messages: Train the Tutor als (Ersatz-)Online-Format ist erfolgreich. Die Qualitätssicherung erfordert die praktische Anwendung der erworbenen Lehrkompetenzen.
Literatur
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