gms | German Medical Science

Fragestellung/Zielsetzung: Interprofessionelle Lehre und interprofessionelles Lernen gewinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusehends an Bedeutung. Dennoch sind wir weiterhin weit davon entfernt flächendeckend eine Interprofessionelle Ausbildung mit vergleichbaren Standards anbieten zu können. In der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes findet sich bisher kein curricular verankertes interprofessionelles Lehrprojekt. Gleichzeitig gestaltet sich die Patientenversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin zunehmend ambulant und tagesstationär. Um auch in dieser Struktur eine adäquate Versorgung der kleinen Patienten zu erzielen, ist ein noch höheres Maß an Organisation, Kommunikation und daher auch ein hohes Maß an interprofessioneller Zusammenarbeit erforderlich.

Dies bietet aus unserer Sicht den idealen Ausgangspunkt für die Etablierung einer pädiatrischen, interprofessionellen Ausbildungs-Tagesklinik nach Vorbild der Interprofessionellen Ausbildungsstation (IPSTA). Hier kann neben einer großen Vielfalt allgemeinpädiatrischer Krankheitsbilder auch die Zusammenarbeit einzelner Berufsgruppen in sehr hoher Dichte erfahren und eingeübt werden. Somit bietet die IPSAAR-Tagesklinik eine ideale Umgebung, um in kurzer Zeit fundierte klinische und kommunikative Kompetenzen zu erlangen.

Methoden: Literaturrecherche und Formulierung eines Curriculums für eine interprofessionelle Ausbildungs-Tagesklinik.

Ergebnisse: Darstellung der Organisationsstruktur und Projektphase sowie erste Erfahrungen bezüglich des Einsatzes der Studierenden und Auszubildenden werden auf der Tagung präsentiert.

Diskussion: Die Ausbildung in einer interprofessionellen Tagesklinik bietet eine ideale Umgebung, um in kurzer Zeit fundierte klinische und kommunikative Kompetenzen zu erlangen. Eine Partizipation weiterer Berufsgruppen wie Physiotherapie, Diätassistenz und Orthoptik ist aufgrund der klinischen Vielfalt möglich und dringend in Planung.

Take Home Messages: In der immer mehr tagesklinischen und ambulanten Tendenz der Kinderheilkunde und Jugendmedizin sind neue Ausbildungskonzepte erforderlich. Interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit ist besonders hier von außerordentlicher Bedeutung und kann somit in diesem Rahmen besonders gut vermittelt werden.