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Wünsch dir was – Einbeziehen von Studierenden bei der Entwicklung eines longitudinalen interprofessionellen Curriculums im Rahmen von Design Thinking
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Published: | September 14, 2022 |
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Zielsetzung: Um ein Curriculum auf die Bedürfnisse der Zielgruppen abzustimmen, ist es wichtig, diese in die Entwicklung mit einzubeziehen [1]. Studierende stellen dabei eine relevante Zielgruppe dar und sollten daher in die Konzeption von Curricula involviert werden.
Im Zuge der neuen Approbationsordnung 2025 gewinnt interprofessionelles Lernen im Studium der Humanmedizin einen neuen Stellenwert. Entsprechende interprofessionelle Kompetenzen sollen in allen Studienabschnitten vermittelt werden und sind im Nationalen Lernzielkatalog Humanmedizin (NKLM) 2.0 verankert [https://www.nklm.de].
Zur Zeit wird an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg ein interprofessionelles longitudinales Curriculum entwickelt, um die im NKLM 2.0 festgehaltenen Anforderungen zu erfüllen. Es bietet sich an, Studierende der Medizinischen Fakultät der MLU in die Planung einzubeziehen und deren Wünsche, Bedürfnisse und Ideen für zukünftiges interprofessionelles Lernen zu erfassen. Studierende sind eine andere Generation als die Angehörigen des Entwicklerteams und haben eine andere Perspektive auf Lehre und Lernen. Eventuell haben sie neue Ideen, welche in ein Curriculum mit einfließen könnten. Eine langfristige Einbindung von Studierenden ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Es stellt sich die Frage, wie Studierende trotzdem in die Konzeption eines longitudinalen interprofessionellen Curriculums einbezogen werden können. Design Thinking [2] erscheint als geeignetes Mittel.
Methoden: Im Rahmen eines Design Thinking wird ein Workshop mit Studierenden aller Studiengänge (n=5) der Medizinischen Fakultät der MLU entwickelt und durchgeführt. Ziel ist es, Ideen zu generieren, wie interprofessionelles Lernen in Zukunft aus Perspektive der Studierenden gestaltet werden soll. Nach einer thematischen Einführung wird inhaltlich mit verschiedenen Kreativitätstechniken gearbeitet. Die erarbeiteten Ergebnisse werden dokumentiert und fließen mit in das Curriculum ein.
Ergebnisse: Die durch die Studierenden erarbeiteten Inhalte für das longitudinale interprofessionelle Curriculum werden zur Tagung vorliegen und präsentiert. Durch das kreative Arbeiten sollen Ideen entwickelt und Wünsche und Bedürfnisse aufgedeckt werden, welche den Teilnehmenden selber nicht unbedingt bewusst waren. Es wird davon ausgegangen, dass für die Curriculumsentwickelnden unvorhergesehene und unkonventionelle Ideen erarbeitet werden.
Diskussion: Ein Design Thinking ist ein mögliches Instrument, um in einem interprofessionellen Setting die Bedürfnisse und Ideen von Studierenden für zukünftige Lernsituationen zu erarbeiten. Inwieweit der Aufwand den Ergebnissen gegenübersteht und ob umsetzbare Ergebnisse erarbeitet werden, bleibt abzuwarten und wird auf der Tagung diskutiert.
Take Home Message: Um Studierende wenigstens punktuell in die Curriclumsentwicklung mit einzubeziehen und in kurzer Zeit möglichst viele Ideen zu generieren, ist Design Thinking eine geeignete Möglichkeit.
Literatur
- 1.
- Thomas PA, Kern DE, Hughes MT, Chen BY. Curriculum Development: A Six-Step Approach for Medical Education. 3rd Edition. Baltimore: John Hopkins University Press; 2016.
- 2.
- Luchs MG, Swan KS, Griffin A, editors. Design Thinking. New Product Development Essentials from the PDMA. New Jersey: John Wiley & Sons; 2016.