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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Apropos Umgang mit Verhaltensveränderungen bei Menschen mit Demenz – Erfassung von gesundheitsberuflichen Bedarfen für individuelle und lernverhaltensgerechte Bildungsinhalte

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Julia Nitsche - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsfoschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland
  • Manuela Malek - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland
  • Margareta Halek - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland
  • Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsfoschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-04-01

doi: 10.3205/22gma020, urn:nbn:de:0183-22gma0204

Published: September 14, 2022

© 2022 Nitsche et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Das Gesundheitssystem erhält durch die Möglichkeit der digitalen Weiterbildung eine Chance zur ständigen Wissensaktualisierung, die im Kontext der Qualifizierung eine entscheidende Rolle spielt. Ein akuter Fokus liegt dabei auf der individuellen Weiterbildung im transdisziplinären Umgang mit Verhaltensveränderungen bei Menschen mit Demenz, da es derzeit keine konkreten Lösungen gibt, die Lernende bei der Auswahl der richtigen Inhalte entsprechend ihres persönlichen Lernverhaltens unterstützen. An dieser Stelle setzt das Vorhaben MINDED.RUHR an, das sich zur Aufgabe macht, eine automatisierte Bereitstellung von Inhalten durch eine künstliche Intelligenz zu erarbeiten. Dabei sollen die Inhalte speziell auf Bedarfe der Bildungsadressat:innen im Gesundheitswesen zugeschnitten sein. Hier stellt sich die konkrete Frage der tatsächlichen Bedarfe im Berufsalltag?

Methoden: Um sowohl die didaktischen als auch die inhaltlichen Bedarfe zu erheben und im nächsten Schritt in Lerneinheiten umzusetzen, wurden acht Fokusgruppeninterviews mit Personen aus dem Gesundheitswesen (Pflegende, Mediziner:innen, Physiotherapeut:innen, funktionelle und sekundäre Dienste) geführt. Ergänzend dazu wurden Expert:inneninterviews durchgeführt, um inhaltliche Lücken zu schließen. Die transkribierten anonymisierten Daten wurden inhaltsanalytische nach Mayring ausgewertet. Dabei liegt einerseits der Fokus darauf eine Lernmatrix zu definieren, andererseits ermöglichen die Ergebnisse einen Fokus auf relevante individuelle Kompetenzen der einzelnen Berufsgruppen, die im Umgang mit Verhaltensveränderungen bei Menschen mit Demenz erforderlich sind.

Ergebnisse: Die Berufsgruppen fordern vorrangig die Möglichkeit einer Integration der Lerninhalte in ihren Arbeitsalltag, die ihrerseits durch kurze Lernsequenzen mit konkreten praktischen Inhalten ermöglicht werden kann. Praktisch wird je nach Berufsgruppe als Video- oder Audiosequenzen verstanden, meint aber auch den Austausch mit anderen Teilnehmenden und die Möglichkeit von Rollenspielen. Der berufsalltägliche Umgang mit Menschen mit Demenz fordert vor allem Kommunikationsfähigkeit auf unterschiedlichen Ebenen aber auch die empathische Fähigkeit sich auf die Patient:innen einlassen zu können.

Diskussion: Praktische Einheiten im digitalen Lernkontext sind stets eine Herausforderung, in diesem speziellen Inhaltsfeld scheint vor allem auch der Austausch mit anderen Lernenden eine wichtige Rolle zu spielen. In der Entwicklung der Lerneinheiten wird der Schwerpunkt darauf liegen, eine gelungene Verbindung zwischen digitaler und praktischer Welt zu schaffen und dabei gleichzeitig die Bedarfe der unterschiedlichen Berufsgruppen nicht außer Acht zu lassen.

Take Home Messages: Auch digitale Lerninhalte benötigen Elemente, die eine praktische Erprobung im Umgang mit Verhaltensveränderungen bei Menschen mit Demenz ermöglichen.